Klimaveränderungen

Grönland: Schmelzendes Inlandeis könnte dänisches Klima beeinflussen

Grönland: Schmelzendes Inlandeis könnte dänisches Klima beeinflussen

Grönland: Schmelzendes Inlandeis könnte dänisches Klima beeinflussen

Jon Thulstrup
Jon Thulstrup
Kopenhagen/Grönland
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Foto: dpa

Eine neue dänische Studie zeigt, dass die großen Mengen an Schmelzwasser vom grönländischen Eisschild das Leben im Meer und gar unser hiesiges Klima beeinflussen können.

Durch die globale Erderwärmung schmilz auch das grönländische Inlandeis. Diese Abschmelzung hat sich im Vergleich zum Zeitraum von 1983 bis 2003 mehr als verdoppelt, berichtet der dänische Fernsehsender DR. Eine neue dänische Studie zeigt, dass diese Abschmelzung die Meere um Grönland und gar unser Klima in Europa negativ beeinflussen könnte, weil die Menge an Süßwasser das Gleichgewicht im Meer verschiebt.

Ergebnis jahrelanger Forschung

Forscher des Arktischen Forschungszentrums der Universität Aarhus, der Technischen Universität (DTU) und des grönländischen Naturinstituts haben 13 Jahre lang Wasserproben aus den Young Sund in Grönland untersucht und herausgefunden, dass der Salzgehalt im Sund innerhalb von 13 Jahren um 1,5 Promille gesunken ist.

Das nahrungsarme Süßwasser verdrängt das nahrungshafte Salzwasser und das hat negative Folgen für das Leben im Meer. Die Anzahl der Planktonalgen fällt, was zugleich weniger Fische bedeutet – die 88 Prozent des grönländischen Exportes ausmachen, so die Studie.

Einfluss auf unser Klima

Letzten Endes kann die Abschmelzung auch unser Klima in Nordeuropa beeinflussen, erklärt der Seniorforscher und Direktor des Forschungsinstitutes ClimateLabs, Jørgen Bendtsen.

Ihm zufolge könnten die großen Mengen an Süßwasser die sogenannte nordatlantische thermohaline Zirkulation beeinflussen und damit auch die Menge an warmem Wasser, das nach Nordeuropa transportiert wird. „Bekommen wir mehr kaltes Wasser, dann wird unser Klima auch kälter“, sagt Bendtsen. „Doch so weit wird es hoffentlich nicht kommen“, so der Forscher zu DR.

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