Bericht der Sozialbehörde

Gewalttätige und sexuelle Übergriffe auf Kinder nehmen zu

Gewalttätige und sexuelle Übergriffe auf Kinder nehmen zu

Gewalttätige und sexuelle Übergriffe auf Kinder nehmen zu

Kopenhagen
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Foto: dpa

Die Kinderhäuser in Dänemark schlagen Alarm. Die Zahl der gewalttätigen und sexuellen Übergriffe auf Kinder hat zuletzt um 20 Prozent zugenommen. Neue Statistiken zeigen, dass es große regionale Unterschiede gibt.

Die Kinderhäuser in Dänemark schlagen Alarm. Die Zahl der gewalttätigen und sexuellen Übergriffe auf Kinder hat zuletzt um 20 Prozent zugenommen. Neue Statistiken zeigen, dass es dabei große regionale Unterschiede gibt.

Die Kinderhäuser (børnehuse) in Dänemark erleben eine zunehmende Zahl von gewalttätigen und sexuellen Übergriffen auf Kinder. Das zeigt ein neuer Bericht der Sozialbehörde.

Kinderhäuser sind Einrichtungen der Kommune in denen Kinder betreut werden, wenn der Verdacht oder die Kenntnis besteht, dass sie zu Hause Übergriffen ausgesetzt sind. Dort bleiben sie dann, so lange die polizeilichen Ermittlungen andauern.

Aus dem Bericht der Behörde geht hervor, dass von 2015 bis 2016 die Zahl der Kinderhäuserfälle um 20 Prozent gestiegen ist. Die Zahl der Anfragen zur Unterbringung von Kindern stieg im gleichen Zeitraum um 33 Prozent an. Die Kinderhäuser werden in Fällen benutzt, bei denen die Kinder zwischen 0 und 17 Jahre alt sind.

Regionale Unterschiede

Aus der Statistik geht hervor, dass es große regionale Unterschiede bei der Benutzung der Kinderhäuser gibt. Während Einrichtungen in Nordjütland 2016 rund 1,8 Fälle pro 1000 Kinder zu behandeln hatten, lag die Zahl auf Seeland oder in Aarhus bei nur 0,9 Fällen pro 1.000 Kindern. In Süddänemark sind es laut Statistik 1,7.

Der Direktor der Sozialbehörde, Rasmus Kjeldahl, sieht dafür zwei Ursachen: „Das könnte darauf hindeuten, dass die Kommunen die Kinderhäuser nicht in dem Umfang nutzen, wie es vorgesehen ist. Eine Ursache dafür könnte sein, dass diejenigen, die Probleme haben, zu wenig Kenntnis über die existierenden Einrichtungen haben. Ein anderer Grund ist wahrscheinlich, dass die Unterbringung der Kinder für viele Kommunen, die sowieso schon finanziell unter Druck stehen, eine schwer zu bewerkstelligende Belastung darstellt“, so Kjeldahl zur Nachrichtenagentur Ritzau.

Jungen sind öfter Gewalt ausgesetzt

In dem Bericht wird zwischen gewalttätigen und sexuellen Übergriffen unterschieden. Erstere kamen im vergangenen Jahr mit 827 Fällen am häufigsten vor. 557 Mal lagen sexuelle Übergriffe vor. Gleichzeitig berichtet die Sozialbehörde, dass es sich bei Jungen häufiger gewalttätige Übergriffe vorkommen, während bei Mädchen beide Fälle ungefähr gleich oft registriert wurden.

Bei den mutmaßlichen Tätern handelte es sich bei gewalttätigen Übergriffen fast ausschließlich um nahe Familienangehörige: Vater, Mutter, Stiefvater oder Stiefmutter.

Bei sexuellen Vergehen zeigt die Liste hingegen, dass neben dem Vater oder dem Stiefvater auch häufig Personen aus dem Bekanntenkreis der Familie, aus der Umgebung des Großvaters oder aus dem Internet die mutmaßlichen Täter sind.

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