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Gesundheitsexperte: Ausweitung des Streiks wird spürbar sein

Gesundheitsexperte: Ausweitung des Streiks wird spürbar sein

Gesundheitsexperte: Ausweitung des Streiks wird spürbar sein

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Der Krankenpflegestreik geht in die vierte Woche und wird ab dem 10. August auf weitere 702 Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger ausgeweitet. Foto: Ida Guldbæk Arentsen/Ritzau Scanpix

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Der verlängerte Streik des Pflegepersonals wird in den Krankenhäusern mehr Durcheinander anrichten als zuvor, meint Jakob Kjellberg von Vive, dem Nationalen Forschungs- und Analysezentrum für Wohlfahrt.

Wenn das Krankenpflegepersonal den Streik in vier Wochen verlängert, hat dies größere Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung als in den ersten drei Wochen des Arbeitskampfes. So lautet die Einschätzung von Jakob Kjellberg, Professor für Gesundheitsökonomie bei Vive, dem Nationalen Forschungs- und Analysezentrum für Wohlfahrt.

„Bisher waren die Folgen des Streiks für die Patienten überschaubar. Der Streik hat kaum jemandem geschadet. Dagegen versuchen sie jetzt mit gezielten Nadelstichen etwas zu tun“, so Kjellberg.

4.750 Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger streiken seit dem 19. Juni. Das entspricht etwa einem von zehn Pflegekräften.

702 weitere Pflegekräfte

Am Montag kündigte die Vertreterin des Pflegepersonals, Grete Christensen, an, dass der Streik ab dem 10. August um weitere 702 Angestellte ausgeweitet wird.

Die dann streikenden Kräfte kommen primär aus den Bereichen der Chirurgie, Anästhesie, Ambulanzen und IT.

„Nun geht man gezielt die geplanten Operationen an. Diese werden erschwert, wenn Anästhesie- und Aufwachstationen betroffen sind. Darüber hinaus sind einige Stellen betroffen, die Patienten zur Behandlung in den Privatsektor überweisen“ so der Gesundheitsexperte.

Warteschlangen in Süddänemark

In der Region Süddänemark werden die Überweisungsstellen bereits bestreikt. Infolgedessen warten viele Patienten auf eine private Behandlung.

Sollte der Streik sich auch in anderen Regionen in diesen Bereich ausweiten, werde dies deutlich spürbar werden, sagt Kjellberg.

„Es wird Druck auf die Politiker ausüben, eine Lösung für den Konflikt zu finden.“

Ende in Sicht

Wie lange der Konflikt andauern wird, wagt er nicht vorherzusagen. Aber man steuere auf die letzte Phase zu, schätzt er.

„700 zusätzliche streikende Pflegekräfte klingen vielleicht nicht nach viel. Angesichts der Bereiche, die nun aber bestreikt werden, könnte dies der Anfang vom Ende des Streiks sein“, so Jakob Kjellberg.

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