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Gesundheitsbehörde empfiehlt, Kinder gegen Grippe impfen zu lassen

Gesundheitsbehörde empfiehlt, Kinder gegen Grippe impfen zu lassen

Gesundheitsbehörde empfiehlt, Kinder gegen Grippe zu impfen

Ritzau/kj
Kopenhagen
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Wenn Kinder zwischen zwei und sechs Jahren geimpft werden, können viele Infektionen verhindert werden, so die dänische Gesundheitsbehörde gegenüber „Politiken“. Foto: Philip Davali/Ritzau Scanpix

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Nach Angaben der dänischen Gesundheitsbehörde kann die Grippeschutzimpfung bei Kindern im Alter von zwei bis sechs Jahren die Zahl der Fälle in der Bevölkerung halbieren.

Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren sollten in diesem Jahr gegen Grippe geimpft werden.

Das ist die Empfehlung der dänischen Gesundheitsbehörde Sundhedsstyrelsen, erklärt die stellvertretende Direktorin, Helene Probst, gegenüber „Politiken“.

Sundhedsstyrelsen weist darauf hin, dass das Angebot kostenlos und freiwillig ist und dass alle Eltern von Kindern dieser Altersgruppe ermutigt werden, es in Anspruch zu nehmen.

Hälfte aller Grippefälle könnte verhindert werden

„Der Hauptgrund für unsere neue Empfehlung ist, dass die Grippeschutzimpfung bei Kindern einen großen Einfluss auf die Gesamthäufigkeit der Grippe in der Bevölkerung haben wird. Aber eine Impfung schützt auch die jüngeren Geschwister, das Kind selbst und die ganze Familie.“

Wenn alle 300.000 Kinder zwischen zwei und sechs Jahren die Grippe vermeiden würden, könnten nach Schätzungen der Gesundheitsbehörde etwa die Hälfte aller Grippefälle in Dänemark verhindert werden.

In der Regel wird die Grippeimpfung empfohlen, wenn sie dem Einzelnen persönlich nützt.

Härtere Grippewelle könnte bevor stehen

Helene Probst zufolge sind die Grippeerkrankungen nach zwei Saisons mit coronabedingten Einschränkungen fast vollständig verschwunden.

Daher sei in diesem Winter mit einer härteren Grippewelle zu rechnen, sagte sie gegenüber „Politiken“.

Nach Angaben von Sundhedsstyrelsen sind es Kinder, die die Grippe am stärksten verbreiten. Das liegt daran, dass sie häufiger infiziert sind, größere Mengen an Viren weitergeben, aber auch Schwierigkeiten haben, Ratschläge zur Infektionsprävention zu befolgen.

Daher können viele Infektionen aus der Gesellschaft entfernt werden, wenn Kinder zwischen zwei und sechs Jahren geimpft werden, so Helene Probst.

Unterstützung von den Kinderärzten

Die Kinderärzte des Landes unterstützen diese Empfehlung.

Marie-Louise von Linstow, Vorsitzende des Infektionsausschusses der dänischen Gesellschaft für Pädiatrie, erklärte gegenüber „Politiken“, dass dies eine „vernünftige und natürliche Entscheidung“ sei.

Ihr zufolge erwarten die Ärztinnen und Ärzte, dass in der kommenden Zeit viele Kinder an verschiedenen Atemwegsinfektionen erkranken werden.

Das liegt daran, dass die große Mehrheit während der Corona-Pandemie in Isolation gelebt und keine Immunität gegen Viruserkrankungen aufgebaut hat.

Daher seien Initiativen zur Verringerung von Krankheiten eine gute Idee, heißt es.

Schutz durch Nasenspray statt Spritze

Für Kinder erfolgt die Impfung gegen Grippe in Form eines Nasensprays. Es wird zweimal im Abstand von vier Wochen in die Nase gesprüht.

„Die Impfung durch Nasenspray ist ein bewährtes Prinzip, das im Ausland schon seit einigen Jahren angewendet wird. Und natürlich ist es für die Kinder schöner, wenn sie sich nicht stechen lassen müssen, sondern ein Nasenspray bekommen, das genauso gut wirkt“, so Camilla Foged, Professorin für Impfstoffdesign an der Universität Kopenhagen.

Neben Kindern wird auch Bürgerinnen und Bürgern über 65 Jahren, Menschen in besonderen Risikogruppen, Schwangeren und Beschäftigten im Gesundheitswesen empfohlen, sich gegen die Grippe impfen zu lassen.

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