Vertauschte Pillen, Missgeschicke bei der Operation oder verschwundene Blutproben von Patienten. Jeden Tag passieren Fehler in den dänischen Krankenhäusern – oder „unbeabsichtigte Vorfälle“, wie sie im Fachjargon genannt werden.

Eine neue Studie hat nun erstmals berechnet, was die „unbeabsichtigten Vorfälle“ die dänischen Gesellschaft kosten. Nach Berechnungen der Forscher entstehen durch die Fehler im Schnitt Kosten von 100.000 Kronen pro Patient. Zusammengerechnet kommen sie so auf einen jährlichen Gesamtbetrag von rund 27,5 Milliarden Kronen.

Teuer für die Gesellschaft

„Diese ,unbeabsichtigten Vorfälle’ sind nicht nur ernst für den Patienten, sie sind auch eine sehr teure Angelegenheit für die Gesellschaft. Das sind große Ausgaben, die wir ganz klar umgehen könnten“, sagt Kurt Rasmussen, einer der Forscher hinter der Studie.

Die Forscher weisen darauf hin, dass das Gesundheitssystem einen großen wirtschaftlichen Gewinn haben könnte, wenn die Vorbeugemaßnahmen in den Krankenhäusern verbessert würden. „Es ist unmöglich, alle ,unbeabsichtigten Vorfälle’ zu verhindern. Aber ohne Zweifel lassen sich viele Fehler durch bessere Vorbeugung und Strategien umgehen“, meint Jakob Kjellberg, Professor am Nationalen Forschungs- und Analysecenter für Wohlfahrt (VIVE). ’,

Eine vorherige Studie hat ergeben, dass Krankenhausangestellte selbst der Meinung sind, Fehler könnten in rund 40 Prozent der Fälle vermieden werden.

Grobe Schätzung

Die Forscher geben allerdings zu, dass die Zahl von 27,5 Milliarden Kronen eine „grobe Schätzung“ sei, die einige Unsicherheiten beinhalte. „Doch selbst wenn die Betrag in Wirklichkeit nur halb so groß ist oder nur ein Viertel von dem beträgt, sind dies riesige Ausgaben, die verhindert werden können“, sagt Jakob Kjellberg.