Bildung

Dozenten: Studenten sind fachlich zu schwach

Dozenten: Studenten sind fachlich zu schwach

Dozenten: Studenten sind fachlich zu schwach

jt
Kopenhagen
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Foto: dpa

Das fachliche Niveau bei Studenten der Universitäten in Dänemark ist zu niedrig. Das meinen Dozenten laut einer neuen Umfrage. Der Bildungsminister hat sich nun diesbezüglich eingeschaltet.

Zu viele Studenten sind ungeeignet für eine Universitätsausbildung. So lautet das Urteil einer neuen Umfrage unter 5.000 Dozenten in Dänemark, berichtet die Tageszeitung Politiken. Rund die Hälfte der Befragten meint, dass das fachliche Niveau der Studenten unzureichend sei. Darüber hinaus meint ein Drittel, dass die Studenten unvorbereitet zum Unterricht auftauchten.

Ein Phänomen, das auch Siff Pors, die an der Uni Kopenhagen englische Literatur lehrt, kennt. „Vieler meiner Studenten können keinen Satz ohne zwei bis drei grammatikalische Fehler schreiben. Ich frage mich, wie sie überhaupt das Fach Englisch im Gymnasium bestehen konnten“, so Pors zu Politiken.

In der Vergangenheit gab es des Öfteren heftige Diskussionen im Unterricht. Doch diese seien längst verschwunden und von einer passiven Mitarbeit im Unterricht ersetzt worden, meint Pors.

Rahmenbedingungen verändert

Lars Ulriksen, Professor an der Uni Kopenhagen, meint jedoch nicht, dass man unbedingt den Studenten die Schuld an dem fehlenden fachlichen Niveau zuweisen kann. „Dass die Professoren öfter mal erleben, dass Studenten ihre Aufgabenstellungen nicht verstehen, heißt nicht gleich, dass sie dumm, faul oder schlecht vorbereitet sind. Es könnte auch sein, dass sich die Rahmenbedingungen verändert haben“, so Ulriksen.

Er meint, dass die Gymnasien in Dänemark in den vergangenen zehn Jahren reformiert wurden und Lehrpläne und Pensum sich geändert haben. „Deshalb kann es sein, dass die Studenten nicht mehr das fachliche Niveau haben, das die Professoren erwarten“, erklärt Ulriksen in Politiken.

Minister schaltet sich ein

Ob das Problem nun an den Studenten oder an den Rahmenbedingungen liegt, soll eine Untersuchung, die von Bildungs- und Forschungsminister Søren Pind (Venstre) genehmigt wurde, nun herausfinden. 

Außerdem soll die Untersuchung feststellen, ob der Sprung vom Gymnasium an die Universität zu weit für die Studenten ist. „Der Debatte über die Ausbildungsqualität fehlt es an klaren Fakten“, erklärt Pind in einem schriftlichen Kommentar an Politiken.

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