Illegaler Tierhandel

Dänen mit seltenen Schmetterlingen in Norwegen verhaftet – Netzwerk befürchtet

Dänen mit seltenen Schmetterlingen in Norwegen verhaftet – Netzwerk befürchtet

Dänen mit seltenen Schmetterlingen in Norwegen verhaftet

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Apollofalter sind in Europa besonders selten und streng geschützt. Foto: Jakob Arnholtz / Biofoto / Ritzau Scanpix

Die beiden Männer hatten 35 bis 40 Exemplare des seltenen und geschützten Apollofalters gefangen. Experten befürchten ein organisiertes Netzwerk in Dänemark und fordern die Ministerin zum Handeln auf.

Zwei dänische Männer sind am Montag im Süden Norwegens von der Polizei mit 35 bis 40 seltenen und vom Aussterben bedrohten Schmetterlingen aufgegriffen worden. Biologen fürchten nun, dass es sich um ein Netzwerk handelt, das unerlaubt mit bedrohten Tierarten handelt.

Die Lokalpolizei im Bereich Gjendebu bei Jotunheim bekam einen Tipp, dass zwei dänische Männer in einem Feld Schmetterlinge fangen. Als die Polizisten die Männer festnahmen, konnten knapp 40 Apollofalter sichergestellt werden. Diese sind in Europa stark bedroht und streng geschützt. Zudem werden sie von der sogenannten Washington-Konvention mit eingeschlossen, die den internationalen Handel mit bedrohten Tier- und Pflanzenarten regelt.

Männer wieder auf freiem Fuß

Die norwegische Polizei bestätigte dem Fernsehsender TV2, dass die beiden dänischen Männer verhört und dann wieder auf freien Fuß gesetzt wurden – ihnen allerdings trotzdem eine Strafe droht.

Biologe Thor Hjarsen von der Weltumweltorganisation WWF befürchtet, dass es in Dänemark ein ganzes Netzwerk von Personen gibt, die mit seltenen Schmetterlingen handeln.

„Ich habe mit norwegischen Schmetterlingsexperten gesprochen. Sie haben mir berichtet, dass diese Art für bis zu 1.000 Kronen pro Tier gehandelt wird. Wenn jemand 35 bis 40 der Schmetterlinge sammelt, ist das kein Zufall“, so Hjarsen zur Nachrichtenagentur Ritzau.

Ministerin soll handeln

Er fordert von der dänischen Umweltministerin Lea Wermelin (Sozialdemokraten), den Fall weiterzuverfolgen.

„Die Ministerin muss sich darum kümmern. Wir haben bereits zwölf Schmetterlingsarten in Dänemark ganz verloren – und mehrere stehen auf der Kippe. Wenn es die gleiche Dynamik annimmt, wie wir es vom Sammeln von Vogeleiern kennen, dann werden bald die letzten Exemplare von einigen Tieren weg sein“, sagt der Biologe.

Fauna-Kriminalität – das Verkaufen von seltenen Tieren und Pflanzen – ist ein großes Geschäft. Laut Untersuchungen des WWF handelt es sich dabei nach Drogenhandel, Menschenschmuggel und Urheberrechtsverletzungen um die viertgrößte Form von Kriminalität weltweit.

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