In Auto, Bus und Bahn zur Arbeit

Dänen pendeln so viel wie nie zuvor

Dänen pendeln so viel wie nie zuvor

Dänen pendeln so viel wie nie zuvor

Kopenhagen
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Foto: Scanpix

Der durchschnittliche Pendler fährt laut neuer DI-Untersuchung 42,5 Kilometer pro Tag. Experten und Minister loben die Entwicklung und freuen sich über die Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt.

In Dänemark wird so viel gependelt wie nie zuvor. Seit Jahren nehmen die Bürger immer weitere Strecken auf sich, um mit Auto, Zug oder Bus zu ihrem Arbeitsplatz zu kommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Untersuchung des dänischen Industrieverbandes „Dansk Industri“ und der Denkfabrik Kraka.

Demnach fährt der durchschnittliche Pendler täglich 42,5 Kilometer. Das sind neun Prozent mehr als noch 2008 – damals lag die Zahl bei 39 Kilometern.

Die Untersuchung definiert 98 Prozent aller dänischen Arbeitnehmer als Pendler, da Arbeitsplatz und Wohnort bei ihnen nicht am gleichen Ort liegen.

DI lobt Flexibilität

DI-Branchendirektor Michael Svane bewertet diese Entwicklung positiv. Sie zeige die hohe Flexibilität der Arbeitnehmer, die Arbeit anzunehmen, die am besten zu ihnen passt und dafür auch eine gewisse Entfernung in Kauf nehmen. „Die Analyse bestätigt das, wonach die Unternehmen suchen. Es wichtig zu wissen, dass wir die Arbeitskraft bekommen können, die wir brauchen. Besonders in einer Situation wie jetzt, wo eine große Nachfrage besteht“, sagt Svane zur Zeitung Politiken.

Die Gründe

Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, das die Entwicklung der Städte und der Ausbau der Infrastruktur die wesentliche Ursachen dafür sind, dass die Zahl der gependelten Kilometer immer weiter steigen. Einen großen Einfluss haben auch die günstiger gewordenen Auto- und Kraftstoffpreise. Ismir Mulalic, Dozent an der DTU (Danmarks Tekniske Universitet), sieht als Hauptgrund dafür, dass viele heute weiter pendeln als früher, die steigenden Immobilienpreise in den großen Städten des Landes.

Minister setzt auf Infrastruktur-Ausbau

Auch Transportminister Ole Birk Olesen von der Liberalen Allianz freut sich über die Entwicklung. „Ich wünsche mir nicht, dass die Bürger mehr oder weniger pendeln müssen. Ich wünsche mir, dass sie das Leben führen können, das sie möchten. Ich glaube, dass die Leute, die lange pendeln, den Wunsch haben weniger Zeit unterwegs zu sein und sich mehr Zeit mit ihrer Familie wünschen“, so der Minister. Aus diesem Grund sei es wichtig, weitere und breitere Straßen zu bauen und in das Bahnnetz zu investieren, denn dort liege noch viel ungenutztes Potenzial.

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