Fußball-Feste

„Wir befinden uns noch immer in einer Pandemie“

„Wir befinden uns noch immer in einer Pandemie“

„Wir befinden uns noch immer in einer Pandemie“

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Um die 2.000 Personen verfolgten das Spiel gegen Tschechien am vergangenen Sonnabend im Kopenhagener Tivoli. Foto: Philip Davali/Ritzau Scanpix

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Fußball-EM: England will definitiv keine dänischen Fans hereinlassen. Derweil steigt die Zahl an angemeldeten Open-Air-Übertragungen rasant an.

Die Hoffnung auf eine Reise nach London, um dort das dänische Fußball-Team im Halbfinal-Spiel gegen England anzufeuern, ist erloschen. Nach mehreren Versuchen der Regierung, die Briten dazu zu bringen, einreisende dänische Fußballfans zum Halbfinale in Wembley zuzulassen, hat sie dieses Vorhaben nun aufgegeben.

Kofod: Konsequente Absagen aus London

„Ich habe mich persönlich an meinen Kollegen gewandt und mich erkundigt, ob wir eine sichere, geordnete und schnelle Lösung für Mittwoch und für ein mögliches Spiel am Sonntag finden könnten. Doch ich muss leider sagen, dass die Antworten recht konsequent waren“, sagt Dänemarks Außenminister Jeppe Kofod (Soz.).

„Die Briten haben sich so weit gestreckt, wie sie konnten – angesichts der Infektionssituation, in der sie stehen. Es ist – leider – eine Erinnerung daran, dass wir uns noch immer in einer Pandemie befinden“, so Kofod in einer schriftlichen Stellungnahme.

In der Ceres Park Arena in Aarhus sahen am Sonnabend Tausende das Spiel Dänemarks auf einer Großleinwand. Foto: Ida Marie Odgaard/Ritzau Scanpix

Auch Dänemark hatte keine Ausnahmen gemacht

Er verweist darauf, dass die dänische Regierung selbst für die vier EM-Spiele in Kopenhagen keinerlei Ausnahmeregelungen für ausländische Fußballfans zugelassen hat.

Somit können nun lediglich dänische Fans, die bereits in Großbritannien leben, das Spiel im Wembley-Stadion sehen. Hier gibt es eine erfreuliche Nachricht aus dänischer Sicht: Das Kontingent für dänische Fans wurde von 5.000 auf 7.900 Tickets erhöht.

Große Nachfrage nach Leinwänden und Projektoren

Während die allermeisten dänischen Fans das Spiel also hierzulande verfolgen müssen, wollen viele sich, trotz noch nicht überstandener Pandemie, nicht mit dem eigenen Fernseher begnügen.

Die Zahl der Veranstaltungen mit Leinwand-Übertragungen wächst stetig, sagt der Geschäftsführer von NENT Danmark, der Firma, die die Übertragungsrechte in Dänemark hält.  Allein am Montag seien bis zu 250 neue Anfragen eingegangen, bisher gibt es 600 Übereinkünfte, dass das Spiel öffentlich gezeigt werden kann.

In den meisten Fällen sind es Gastronomien, die die Spiele auf Leinwänden zeigen wollen. Hinzu kommen zahlreiche Vereine. Bei Übertragungen mit kommerziellem Interesse kostet es 50 Kronen pro Person, die zuschaut.

Auch die Verleih-Firmen registrieren großes Interesse an Projektoren und Leinwänden – auch von privater Seite. Bei vielen sind allerdings keine Geräte mehr zu haben, berichtet die Nachrichtenagentur „Ritzau“.

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