Kriminalität

Aufklärungsquote bei Einbrüchen: 5 Prozent

Aufklärungsquote bei Einbrüchen: 5 Prozent

Aufklärungsquote bei Einbrüchen: 5 Prozent

Ritzau/hm
Kopenhagen
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In Dänemark führen Einbrüche nach Recherche von Danmarks Radio selten zu einem gerichtlichen Urteil. Foto: Kristian Brasen/Ritzau Scanpix

Danmarks Radio hat Polizeiakten über Einbrüche ausgewertet und kommt zu einem Ergebnis, das wenig rühmlich für die Polizei ausfällt.

Nur 5 Prozent der Einbrüche werden aufgeklärt, berichtet Danmarks Radio. Der Sender hatte Akteneinsicht bei der Reichspolizei bekommen und die Einbrüche der Jahre 2011 bis 2018 ausgewertet. Das Ergebnis: 95 von 100 Einbrüchen in Wohnungen, unbewohnten Gebäuden und in Firmen wurden nicht aufgeklärt. Insgesamt wurden 550.000 Einbrüche angezeigt, 29.000 Anzeigen führten zu einem Urteil, was eine Aufklärungsquote von 5,2 Prozent entspricht. Das sei nicht genug, meint Peter Kruize von der Juristischen Fakultät der Universität Kopenhagen. Man könne erwarten, dass die Polizei imstande ist, mehr Einbrüche aufzuklären.

Die Reichspolizei sieht die Aufklärungsquote auch als „nicht ausreichend“ an. „Wir sähen die Aufklärungsquote gern bei 100 Prozent, so Vizepolizeiinspektor Lars Mortensen vom nationalen Ermittlungszentrums der Reichspolizei, der in DR auf den markanten Rückgang der Einbrüche in Dänemark hinweist. „In den vergangenen zehn Jahren haben wir den Fokus darauf gelegt, die Zahl der Einbrüche zu senken und wir konnten sie halbieren. Wir würden es auch begrüßen, wenn mehr Einbrecher bestraft würden.“

Die Auswertung von Danmarks Radio zeigt auch, dass es große regionale Unterschiede bei der Einbruchs-Aufklärung gibt. In rund 50 dänischen Städten werden nur 2 von 100 Einbrüchen Täter verurteilt. Lars Mortensen weist aber die Behauptung von sich, in Dänemark gebe es kein Risiko für Einbrecher. Kriminelle Handlungen seien in Dänemark nicht risikofrei, und Einbruchsbekämfpung sei der Polizei sehr wichtig, daran sollte niemand zweifeln, so Mortensen.

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