Covid-19

Abwasser wird künftig auf das Coronavirus getestet

Abwasser wird künftig auf das Coronavirus getestet

Abwasser wird künftig auf das Coronavirus getestet

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Im Abwasser wird ab August nach dem Coronavirus gefahndet. Foto: Jakob Dall/Ritzau Scanpix

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Infizierte scheiden Viruspartikel aus, noch bevor sich Symptome zeigen. Diesen Umstand will sich die dänische Infektionsschutzbehörde zunutze machen.

 

In Dänemark wird das Abwasser von August an auf das Coronavirus hin untersucht. Dies berichtet die Nachrichtenagentur „Ritzau“.

Die Infektionsschutzbehörde, das Staatliche Serum Institut (SSI), hat im Verlauf des Monats Juli eine Methode getestet, bei der das Abwasser von 20 ausgewählten Klärwerken und Pumpstationen im ganzen Land auf das Virus hin untersucht wurde.

Nun soll dieses Projekt ausgeweitet und verstetigt werden. Das SSI rechnet damit, dass alle Landesteile im Laufe des Herbstes einbezogen werden.

Personen, die sich mit dem Virus infiziert haben, scheiden Viruspartikel aus, noch bevor sie Symptome entwickeln. Über die Toilette gelangen die Partikel dann ins Abwasser, das nun überprüft wird. Das SSI schätzt, dass es das Abwasser von rund 90 Prozent der Bevölkerung untersuchen kann.

Methode kann Testsystem entlasten

Größere Schwankungen, die Anlass zur Sorge geben würden, konnten die Forschenden bislang nicht entdecken. Doch auf längere Sicht könne die Methode das bisherige Testsystem entlasten, so Steen Ethelberg vom SSI, der ausführt: „In Zukunft, wenn nicht mehr so viel getestet wird, kann die Abwasserüberwachung dazu beitragen, die Stellen zu finden, wo sich das Virus verbreitet."

Laut Ethelberg hätten die Forscher gern mehr Zeit zum Test der Methode gehabt. Es gab aber keine gesetzliche Grundlage, diese wurde erst mit dem neuen Epidemiegesetz geschaffen, das am 1. Juli in Kraft trat.

Die Methode lässt sich nicht nur zum Aufspüren des Coronavirus nutzen, es kommen auch andere Krankheitserreger infrage.

Italien: Virusnachweis Dezember 2019

Medienberichten aus dem Sommer vergangenen Jahres zufolge hat das italienische Gesundheitsinstitut in Abwasserproben der Städte Mailand und Turin Viruspartikel gefunden, die im Dezember 2019 genommen wurden. Damals konnte nachgewiesen werden, dass das Virus in Norditalien bereits länger als gedacht im Umlauf war.

 

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