Reichshospital

17 Patienten aufgrund langer Warteliste gestorben

17 Patienten aufgrund langer Warteliste gestorben

17 Patienten aufgrund langer Warteliste gestorben

Kopehagen
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: dpa

Das Reichshospital hatte aufgrund steigender Patientenzahlen bereits zweimal bei der Region um zusätzliche finanzielle Mittel gebeten. Beide Male ohne Erfolg. Einige Tode hätten vermieden werden können, meint der Klinikchef.

Im Zeitraum von November 2016 bis August 2017 sind 17 Patienten gestorben, während sie auf der Warteliste der gefäßchirurgischen Klinik des Reichshospitals standen. Das berichtet die Zeitung Politiken.

Die Patienten hatten ernsthafte Kreislauferkrankungen und hatten sich deshalb, an das Reichshospital in Kopenhagen gewannt. Steigende Patientenzahlen bei gleichbleibender Finanzierung sowie ein neues IT-System haben allerdings zu langen Wartelisten geführt.

„Es ist eine sehr beklagenswerte Situation, dass wir Todesfälle auf einer Warteliste haben“, so der Vizedirektor des Reichshospitals, Per Jørgensen, zu Politiken.

Patientenzahl stieg um 17 Prozent

Laut Zeitung stieg die Zahl der Patienten in der Abteilung in den vergangenen drei Jahren um 17 Prozent. Das Personal habe versucht, durch Überstunden die Wartezeit kurz zu halten. Doch mit der Einführung der neuen Gesundheitsplattform stieg sie auf bis zu 16 Wochen an.

Sowohl im Januar als auch im August hatte das Reichshospital die Hauptstadtregion angesichts steigender Patientenzahlen um mehr Geld gebeten. Beide Male ohne Erfolg. Nun, nachdem 17 Tote Patienten auf der Warteliste bekannt wurden, hat das Krankenhaus erneut um mehr Geld gebeten.

„Wir hätten nicht alle 17 Leben retten können, aber eventuell hätten wir einige Amputationen vermeiden und mit der richtigen Medikamenten einige Tode verhindern können. Aber abgesehen davon, muss es so sein, dass wenn jemand einen Arzt braucht, dieser auch für ihn zur Verfügung steht“, sagt Klinikchef Henrik Sillesen.

Die Bitte um mehr finanzielle Mittel liegt nun bei der Regionsvorsitzenden Sophie Hæstrup (Sozialdemokraten). „Da müssen wir Stellung zu nehmen. Das muss gelöst werden“, so Hæstrup.

Mehr lesen

Diese Woche In Kopenhagen

Walter Turnowsky ist unser Korrespondent in Kopenhagen
Walter Turnowsky Korrespondent in Kopenhagen
„Hurra, der Kindersegen ist ausgeblieben!“