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Die Toten des Jahres 2019 in Dänemark und Deutschland

Die Toten des Jahres 2019 in Dänemark und Deutschland

Die Toten des Jahres 2019 in Dänemark und Deutschland

cvt/Ritzau/dpa
Apenrade/Kopenhagen/Berlin
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Karl Lagerfeld
Karl Lagerfeld starb am 19. Februar in Paris. Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Sie haben sich in das kollektive Gedächtnis ihres Landes eingebrannt. Doch ein ewiges Leben war auch ihnen nicht vergönnt. Wir erinnern an die prominentesten Todesfälle in Dänemark und Deutschland 2019.

17. Januar: Horst Stern

Der Umweltschützer und Fernsehjournalist warnte mit teils drastischen Filmaufnahmen und Kommentaren vor einem gedankenlosen Umgang mit der Natur. Seine ARD-Sendung „Sterns Stunde“ bleibt Älteren unvergessen. 1975 gründete Stern unter anderem mit Bernhard Grzimek den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Er wurde 96 Jahre alt.

Jane Aamund
Jane Aamund Foto: Christian Liliendahl/Ritzau Scanpix

28. Januar: Jane Aamund

Die volksnahe Autorin und Journalistin Jane Aamund war durch die Verfilmung ihrer Romantrilogie „Klinkevals“ (in Deutschland als „Groschenwalzer“ erschienen) in Dänemark zur Berühmtheit geworden. Insgesamt veröffentlichte sie 44 Bücher – und das, obwohl sie bereits früh schwer erkrankte. Die Literaturkritik war ihren Werken nicht immer wohlgesonnen – dennoch verhalfen die Leser der Autorin zu hohen Auflagen. Jane Aamund wurde 82 Jahre alt.

Peter Mikkelsen
Peter Mikkelsen in Aktion Foto: Claus Bonnerup/Ritzau Scanpix

30. Januar: Peter Mikkelsen

Im Alter von nur 58 Jahren starb im Januar der bekannteste dänische Fußball-Schiedsrichter Peter Mikkelsen nach langer Krebserkrankung. In einer Zeit, in der sich Schiedsrichter vielfach auf den Mittelkreis als Bewegungsfeld beschränkten, verkörperte Mikkelsen einen neuen Typ Unparteiischen, der seine soziale Intelligenz mit körperlicher Fitness verband und so zu einer Autorität auf und neben dem Feld wurde. Mikkelsen pfiff zahlreiche WM- und EM-Spiele und gilt bis heute als einer der besten Schiedsrichter weltweit.

Ole Stephensen
Ole Stephensen Foto: Ida Marie Odgaard/Ritzau Scanpix

6. Februar: Ole Stephensen

Der Tod ereilte ihn unvorbereitet: Am 6. Februar verlor der bekannte Fernsehmoderator Ole Stephensen in seinem Haus in Gentofte das Bewusstsein und konnte von den Rettungskräften nicht wiederbelebt werden. Er wurde 63 Jahre alt. Bekannt geworden war Stephensen als stets humorvoller Moderator von Nachrichtensendungen und Talkshows und aus den „Øb og Bøv“-Filmen an der Seite von Jarl Friis-Mikkelsen.

Karl Lagerfeld
Karl Lagerfeld starb am 19. Februar in Paris. Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

19. Februar: Karl Lagerfeld

Der gebürtige Hamburger bestimmte mehr als 50 Jahre lang die Mode mit. Der Wahlpariser prägte mit seinem Stil unter anderem die Modehäuser Chanel und Fendi. Seine Mode war elegant, minimalistisch und innovativ. Zu seinen Markenzeichen gehörten die schwarze Sonnenbrille, der weiße Mozartzopf, ein steifer Vatermörderkragen und Ringe an jedem Finger. Nach eigenen Angaben kam er 1935 zur Welt. Als Geburtsjahre kursieren aber auch 1933 und 1938.

Klaus Kinkel
Klaus Kinkel Foto: Gregor Fischer/dpa

4. März: Klaus Kinkel

Der frühere Bundesaußenminister und FDP-Chef galt als politischer Ziehsohn von Hans-Dietrich Genscher (FDP). Nach dessen Abschied aus dem Auswärtigen Amt übernahm der gebürtige Schwabe 1992 für sechs Jahre das Ministerium. 1993 wurde er Vizekanzler der schwarz-gelben Koalition von Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU). Kinkel wurde 82 Jahre alt.

 

Klaus Hoffmeyer
Klaus Hoffmeyer Foto: Nikolay Svennevig/Ritzau Scanpix

6. März: Klaus Hoffmeyer

Mehr als 50 Jahre lang hat Klaus Hoffmeyer das dänische Theater mitgeprägt. Als Regisseur, Dramaturg, Lehrer, Geschäftsführer und langjähriger Chef des Königlichen Theaters. Hoffmeyer erhielt zahlreiche Auszeichnungen und 1994 bekam er als einer von nur wenigen Künstlern eine lebenslange Rente von der staatlichen Kulturstifung „Tatens Kulturfonds“ zugesprochen. Er wurde 80 Jahre alt.

 

Master Fatman alias Morten Lindberg
Sein Grabstein zeigt Master Fatman alias Morten Lindberg in Buddha-Pose. Foto: Ólafur Steinar Rye Gestsson/Ritzau Scanpix

26. März: Morten Lindberg alias Master Fatman

„Das Herz irrt nie“, sagte Master Fatman in seinem letzten Interview vor seinem Tod durch Herzstillstand im März. Mit nur 53 Jahren starb der ehemalige Rudolf-Steiner-Schüler von der Insel Fünen, der als kultureller Tausendsassa mit Musik, Fernseh- und Radioprogrammen, als Filmregisseur und als Liebesguru auf sich aufmerksam machte. Seine Bestattung verlief ähnlich bunt wie ein Großteil seiner Karriere: Auf einem Fahrrad wurde Lindbergs Urne durch Kopenhagen gefahren, gefolgt von mehr als 1.000 Menschen und einem großen Jazzorchester.

 

Ib Glindemann
Ib Glindemann Foto: Jens Nørgaard Larsen/Ritzau Scanpix

5. April: Ib Glindemann

Mit 84 Jahren starb der bekannte Jazzmusiker Ib Glindemann im Frühjahr. Er war es, der die Grundlagen für die Danmarks Radio Big Band schaffte und zu ihrem ersten Bandleader wurde. Glindemann holte viele Jazzgrößen nach Dänemark und veröffentlichte selbst zahlreiche Langspielplatten. Seit 1994 tourte er mit einer eigenen Bigband durch das Land. Er galt sowohl als Wegbereiter des Einzugs der Rockmusik in Dänemark in den 1950er Jahren als auch als Kritiker einer seiner Meinung nach häufig „minderwertigen“ Popmusik.

 

Hannelore Elsner
Hannelore Elsner Foto: Tobias Hase/dpa

21. April: Hannelore Elsner

Die Charakterdarstellerin galt als eine der großen Diven des deutschen Nachkriegsfilms. Sie wirkte in mehr als 200 Fernseh- und Kinofilmen mit. Im Fernsehen war Elsner in der ARD-Serie „Die Kommissarin“ (1994 bis 2006) sehr erfolgreich. Zu ihren Erfolgen im Kino gehörte „Die Unberührbare“ (2000). Elsner starb im Alter von 74 Jahren.

Wilhelm Wieben
Wilhelm Wieben in seiner Wohnung in Hamburg Foto: Daniel Reimann/dpa

13. Juni: Wilhelm Wieben

Der aus Dithmarschen stammende und an der Max-Reinhard-Schule in Berlin ausgebildete Schauspieler war eines der prominentesten Gesichter der „Tagesschau“. Von 1973 bis 1998 präsentierte er Deutschlands bekannteste Nachrichtensendung aus Hamburg. Zuvor war er am Theater aufgetreten und als Hörfunk-Sprecher sowie Ansager im Fernsehen im Einsatz. Er starb mit 84 Jahren in Hamburg.

 

Hans Frede Fleggaard
Hans Frede Fleggaard Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

15. Juni: Hans Frede Fleggaard

Aus dem Laden seiner Eltern in Pattburg machte er den größten dänischen Grenzhandelskonzern, der heute mehr als 1.000 Mitarbeiter in zahlreichen Branchen beschäftigt: Hans Frede Fleggaard. Im Juni starb er Geschäftsmann im Alter von 85 Jahren nur zwei Monate nach seiner Frau. Auf die Idee mit dem Grenzhandel kam er, nachdem sein Einsatz für niedrigere Umsatzsteuern auf der dänischen Seite der Grenze fruchtlos blieb. Fleggaard lebte abwechselnd in Nordschleswig und auf Gran Canaria.

Jesper Langberg
Jesper Langberg Foto: Jeppe Bjørn Vejlø / Ritzau Scanpix

29. Juni: Jesper Langberg

Der dänische Schauspieler Jesper Langberg wurde unter anderem in den Rollen als Bankdirektor Kristen Skjern in der dänischen Kultserie Matador, als tollpatschiger Polizist Mortensen in den Olsen-Bande-Filmen und als Demenzkranker Arzt Christian Sommer in der DR-Serie Sommer in Dänemark und darüber hinaus bekannt. Seinen Durchbruch feierte Langberg 1965 mit dem Kinofilmen „Flådens friske fyre“, „Pigen og millionæren“ und „Een pige og 39 sømænd“. Er wurde 78 Jahre alt.

Costa Cordalis
1972: Costa Cordalis sitzt mit einigen seinen Musikinstrumenten im Garten seines Reihenhauses in Heusenstamm bei Frankfurt am Main. Foto: Heinz Wieseler/dpa

2. Juli: Costa Cordalis

Der wohl berühmteste Grieche in Deutschland brachte seine erste Platte 1965 heraus, eine deutsche Version von Elvis Presleys „Crying in the Chapel“ mit dem Titel „Du hast ja Tränen in den Augen“. Der Durchbruch gelang dem Künstler in den 1970er Jahren mit Liedern über „Carolina“ (1973), „Anna Lena“ (1974) und „Anita“ (1976). Cordalis wurde 75 Jahre alt.

 

Lars Larsen
Lars Larsen Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

19. August: Lars Larsen

Er war der bekannteste Kaufmann Dänemarks und pflegte das Image des mit Fleiß und Geschick aus der Armut emporgestiegenen Selfmade-Milliardärs. Lars Larsen, der 1979 das Möbelhaus-Imperium „Jysk“ (in Deutschland als „Dänisches Bettenlager“ bekannt) gründete und nach nur fünf Jahren bereits 40 Filialen eröffnet hatte, hat sein Imperium inzwischen auf 52 Länder und 2.800 Niederlassungen ausgeweitet. Larsen trat in Dänemark in Fernsehspots für „Jysk“ auf und warb im jütischen Dialekt für seine Produkte. 2004 verteilte Larsen seine Autobiografie kostenlos an alle dänischen Haushalte. Larsen wurde 71 Jahre alt und erlag einem Leberkrebs-Leiden.

 

Ferdinand Piëch
Ferdinand Piëch Foto: Julian Stratenschulte/dpa

25. August: Ferdinand Piëch

Der gebürtige Wiener prägte über Jahrzehnte Deutschlands größten Autokonzern Volkswagen. Er war von 1993 bis 2002 Vorstandsvorsitzender und führte lange den Aufsichtsrat. Als Hauptakteur der Familien Porsche und Piëch, der VW-Großaktionäre, schien seine Macht unbegrenzt. 2015 zog er sich nach einem verlorenen Machtkampf zurück. Piëch wurde 82 Jahre alt.


21. September: Sigmund Jähn

Als erster Deutscher sah er die Erde vom All aus und wurde zum Helden der früheren DDR. Am 26. August 1978 startete der Kosmonaut vom Weltraumbahnhof Baikonur mit dem Raumschiff „Sojus 31“ und verbrachte mit dem sowjetischen Kommandanten Waleri Bykowski fast 8 Tage im All. Nach der Wende arbeitete Jähn für das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt und die Europäische Weltraumorganisation. Er wurde 82 Jahre alt.

 

Erhard Eppler
Erhard Eppler Foto: Sebastian Gollnow/dpa

19. Oktober: Erhard Eppler

Der Politiker gehörte zu den Vordenkern der Sozialdemokraten. Der promovierte Gymnasiallehrer übernahm seit 1956 in der SPD viele Ämter und Funktionen. Unter Kanzler Willy Brandt (SPD) war er von 1968 bis 1974 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Der engagierte Protestant vertrat oft Positionen im Bereich Umweltschutz oder in der Friedensbewegung, die im Widerspruch zur Parteilinie standen. Eppler starb im Alter von 92 Jahren.

Walter Freiwald
Walter Freiwald Foto: Monika Skolimowska/dpaWalter Freiwald

16. November: Walter Freiwald

Der Mann mit dem markanten Mittelscheitel galt als Teleshopping-Urgestein. Über viele Jahre moderierte der gebürtige Ostfriese bei RTL Shop. Bekannt wurde er vor allem durch die Spielshow „Der Preis ist heiß“. Freiwald starb mit 65 Jahren an Krebs.

Gerd Baltus
Gerd Baltus in „Unser Lehrer Doktor Specht“ Foto: United Archives/Imago/Ritzau Scanpix

13. Dezember: Gerd Baltus

Der Wahl-Hamburger galt als Schauspieler mit einem Abo auf Sonderlinge. Ob Buchhalter oder Bösewicht, Baltus war nach dem Ende seiner Theaterkarriere Mitte der 70er Jahre bisweilen einer der meistbeschäftigten Schauspieler des deutschen Fernsehens. Mit seiner markanten Stimme hauchte er vielen Hörspielfiguren Leben ein. Er wurde 87 Jahre alt.

20. Dezember: Roland Matthes

Sein Schwimmstil brachte dem DDR-Sportler die Spitznamen „Schwimm-Mozart“ und „Rolls Royce des Schwimmens“ ein. Der viermalige Olympiasieger (1968-1976) mit den ruhigen Armzügen galt als bester Rücken-Spezialist seiner Zeit und war erfolgreichster deutscher Rückenschwimmer. Er wurde auch dreimal Welt- und fünfmal Europameister. Matthes starb im Alter von 67 Jahren.

 

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