Studie

Insektensterben in Deutschland besorgt dänische Forscher

Insektensterben in Deutschland besorgt dänische Forscher

Insektensterben in Deutschland besorgt dänische Forscher

Kopenhagen
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Foto: Scanpix

75 Prozent der Insekten sind in Deutschland in den vergangenen 27 Jahren verschwunden. Dänische Forscher schlagen Alarm und haben eine Untersuchung für Dänemark gestartet.

Die Insektenpopulation in Deutschland ist dramatisch zurückgegangen.

Eine neue deutsche Studie zeigt, dass in den vergangenen 27 Jahren 75 Prozent aller Insekten in Deutschland verschwunden sind. Die Daten dafür wurden in Naturschutzgebieten in ganz Deutschland gesammelt. Laut Forscher kann der Insektenschwund in der Natur ernsthafte Konsequenzen für das Leben auf der gesamten Erde haben und Probleme in allen landwirtschaftlich geprägten Ländern bringen. Das Phänomen wird „Ecological Armageddon“ (Ökologischer Weltuntergang) genannt

Die Ergebnisse aus dem südlichen Nachbarland lassen auch bei dänischen Experten die Alarmglocken läuten. „Ich denke wir müssen uns in Dänemark Sorgen machen, wenn dies für Deutschland gilt, dann haben wir allen Grund davon auszugehen, dass dies hier auch geschieht“, sagt Insektenforscher Thomas Pape zu TV2.

Der genaue Grund lässt sich nur vermuten

Was der genaue Grund für das rapide Sterben der Insekten ist, darüber gibt es nur Vermutungen. Einige Forscher sehen den Klimawandel als Hauptverantwortlichen, andere die vielen Pestizide, die in der Natur verteilt werden.

Welcher These man auch mehr Glauben schenken mag, für den Insektenforscher steht fest: „Es gibt keinen Zweifel daran, dass Insekten ein wesentlicher Bestandteil unseres Ökosystems sind. Wir brauchen Insekten in unserer Natur, damit unsere Prozesse funktionieren“, so Pape. Wenn Insekten beginnen zu verschwinden, gehe dies über die Folgen für Pflanzen hinaus, die von ihnen bestäubt werden. Auch was Schädlingsbekämpfung angehe, werde es schlimme Konsequenzen nach sich ziehen, wenn Insekten nicht mehr dabei helfen, die Schädlingspopulation zu regeln, sagt der Experte.

Untersuchung auch in Dänemark

Wie groß und umfangreich das Problem in Dänemark ist, kann Thomas Pape derzeit allerdings nicht sagen, da keine vergleichbaren Daten wie in Deutschland vorliegen. Allerdings ist bereits eine Untersuchung in Gang. Ein Ergebnis wird in den kommenden vier Jahren erwartet.

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