Gutachten

Nabu: Kein Bedarf für Fehmarnbelt-Tunnel

Nabu: Kein Bedarf für Fehmarnbelt-Tunnel

Nabu: Kein Bedarf für Fehmarnbelt-Tunnel

Berlin/Kopenhagen
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Skizze der Tunneleinfahrt Foto: dpa

Der Naturschutzverband hat ein Gutachten gegen den Tunnel präsentiert, die Betreiberfirma Femern A/S reagierte prompt und weist die darin enthaltenen Behauptungen zurück.

Ein Gutachten der Hanseatic Transport Consultancy, erstellt für den deutschen Naturschutzbund Nabu, kommt zu dem Schluss, dass es keinen Bedarf für  den geplanten Fehmarnbelt-Tunnel gibt.  Der Nabu hatte das Gutachten im Zuge seiner Klagebegründung gegen den Bau des Tunnels in Auftrag gegeben; am Donnerstag wurde es vorgestellt. Die Gutachter kommen laut Nabu zu dem Ergebnis, dass es auf der Strecke keine wesentlichen Verkehrsengpässe gibt.

Nabu: Gutachten zeigt fehlenden Bedarf

Auch in Zukunft seien keine zu erwarten, so die Gutachter. Sollte sich die Situation wider Erwarten  ändern, könne die Infrastruktur in Dänemark und Deutschland punktuell angepasst werden. Nach Auffassung des Nabu zeigt das Gutachten, dass weder für die Straße noch für die Schiene ein tatsächlicher Bedarf besteht. Der Nabu erwartet nun, dass das Projekt deutlich abgespeckt wird und nur ein reiner Eisenbahntunnel entsteht. Dieser würde deutlich weniger ökologischen Schaden anrichten, meint der Nabu.


Das Unternehmen Femern A/S, das den Tunnel baut, weist die Behauptung zurück. Die Verkehrsprognose für den Fehmarnbelt-Tunnel beruhe auf nachhaltigen Annahmen, so Femern A/S. Dem Unternehmen zufolge  entsprechen  die verwendeten Modelle der üblichen Praxis. Die darin getroffenen Vorhersagen seien  immer noch realistisch, so Femern A/S. Das Unternehmen betont, die  HTC-Behauptung, dass die Femern- A/S-Prognosen verfehlt werden, sei falsch.

Ausschließliche Gesamtverkehrsbetrachtung nicht sachgerecht

Laut Femern A/S betrachten die Gutachter für den Schienengüterverkehr vor allem die Gesamtverkehrssituation in den jeweiligen Ländern – Dänemark, Schweden und Deutschland. Eine ausschließliche Gesamtverkehrsbetrachtung sei jedoch  nicht sachgerecht und ließe keine Aussage über die Entwicklung im betroffenen Korridor zu, so Femern A/S.


Für die Fehmarnbeltquerung sei aber die Betrachtung dieses Korridors relevant. Eine solche stärkere korridorspezifische Betrachtung der vergangenen Jahre zeige, dass die tatsächliche Verkehrsentwicklung – zwischen Deutschland und Skandinavien und insbesondere auf der Jütland-Route und der Fehmarn-Route – im Rahmen dessen liege oder sogar darüber hinausgehe, was die Verkehrsprognose für den Fehmarnbelt-Tunnel prognostiziere, schreibt das Unternehmen.

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