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Fehmarnbelt: Schiffe werden jetzt deutsch-dänisch durch die Baustelle geleitet

Fehmarnbelt: Schiffe werden jetzt deutsch-dänisch durch die Baustelle geleitet

Fehmarnbelt: Deutsch-dänische Verkehrszentrale eröffnet

Travemünde/Apenrade
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Der Einsatzraum im Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Ostsee in Travemünde Foto: WSV

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Tunnelprojekt: Was tun, wenn es eng wird? Eine gemeinsame Verkehrszentrale in Travemünde überwacht den Verkehr im Fehmarnbelt. Am Donnerstag fiel der Startschuss.

Der Fehmarnbelt-Tunnel soll zum zentralen Element einer neuen europäischen Nord-Süd-Achse – insbesondere auf der Schiene – werden. Momentan machen die umfangreichen Bauarbeiten den See-Verkehr im Fehmarnbelt allerdings nicht unbedingt einfacher. Deshalb ist am Donnerstag eine Verkehrszentrale in Travemünde eröffnet worden.

Wie die Projektgesellschaft in einer Pressemitteilung schreibt, wird das Büro paritätisch von deutschen und dänischen Nautikern betrieben. Rund um die Uhr überwachen, informieren und leiten sie alle Schiffe im Fehmarnbelt.

Sicher durch den Fehmarnbelt

„Dieses System wird dazu beitragen, dass alle Schiffe während der Tunnelbauarbeiten sicher durch den Fehmarnbelt geführt werden“, sagt Claus F. Baunkjær, Vorstandsvorsitzender der staatlichen dänischen Projektgesellschaft Femern A/S.

Dass die gemeinsame Zentrale eingerichtet wurde, ist einer Auflage im Planfeststellungsbeschluss für die feste Fehmarnbeltquerung geschuldet.

Femern A/S hat die Verkehrszentrale gemeinsam mit den dänischen und deutschen Seefahrtbehörden eingerichtet und sich mit ihnen auch auf die Modalitäten, wie der Verkehr während des Tunnelbaus gesichert werden soll, geeinigt.

Der Schiffsverkehr solle „so gering wie möglich beeinträchtigt“ werden, sagt dazu Enak Ferlemann (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur. „Der deutsch-dänischen Verkehrszentrale kommt dabei eine tragende Rolle zu“, so der Politiker.

Ein „Novum“ in der Zusammenarbeit

Zwei eigens dafür eingesetzte Schiffe sollen als verlängerter Arm der Behörden auf dem Wasser dienen.

Die Art und Weise, in der hier deutsches und dänisches Know-how zusammenfließen sei „ein Novum in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und ein Gewinn für die Schifffahrt und Umwelt im Fehmarnbelt“, sagt Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS).

„Es kann eine Herausforderung sein, zwei Regelwerke zu einer abgestimmten gemeinsamen Verordnung zusammenzuführen. Bei diesem Projekt hat das jedoch vorbildlich funktioniert“, sagt auch Andreas Nordseth, Generaldirektor der dänischen Schifffahrtsbehörde.

Der Fehmarnbelt-Tunnel zwischen Deutschland und Dänemark wird mit einer Länge von rund 18 Kilometern der längste Absenktunnel der Welt.

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