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Coronavirus: Fast 100 weitere Tote in China

Coronavirus: Fast 100 weitere Tote in China

Coronavirus: Fast 100 weitere Tote in China

dpa/hm
Peking/Kopenhagen
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Ein Fluggast aus Wuhan wird bei der Ankunft in Indonesien bereits von einem Desinfektionsteam erwartet. Foto: Antara Foto/Reuters

Innerhalb eines Tages sind in China knapp 100 Personen am Coronavirus gestorben. Weltweit sind in weiteren 27 Ländern Menschen erkrankt. Dänemark wartet auf seinen ersten Fall.

Der neuartige Coronavirus hat in China innerhalb eines Tages erneut fast 100 weitere Todesopfer gefordert. Wie die Nationale Gesundheitskommission am Mittwoch in Peking mitteilte, kamen landesweit 97 Todesfälle hinzu. Die Zahl der Ansteckungen stieg um 2015 Fälle.

Sowohl der Anstieg der Todesfälle als auch der neu bestätigten Infektionen fiel den offiziellen Angaben zufolge etwas niedriger aus: Am Vortag waren noch 108 Todesfälle und 2.478 neue Infektionen offiziell gemeldet worden. Auf dem chinesischen Festland sind jetzt insgesamt 1.113 Tote zu beklagen. Bei mehr als 44.000 Menschen ist eine Infektion mit dem Virus bestätigt, der inzwischen den Namen Sars-CoV-2 erhielt.

Mehr Tote als bei SARS

Die von ihm verursachte Krankheit heißt nun Covid-19 (abgeleitet von: Corona Virus Disease). Laut der dänischen Zeitung „Politiken“ sind nunmehr mehr Menschen an dem neuartigen Coronavirus gestorben als in den Jahren 2002 und 2003, als SARS 774 Menschen in China tötete.

Was die aktuellen Zahlen aus China angeht, vermuten Experten eine sehr hohe Dunkelziffer. Ob die täglich berichteten Zahlen das wirkliche Ausmaß der Epidemie darstellen, ist somit fraglich.

WHO warnt vor örtlicher Ansteckung

Unterdessen warnte der für den westlichen Pazifik zuständige Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Takeshi Kasai, vor örtlichen Ansteckungen „ohne erkennbare Verbindungen nach China“. So hat Singapur 47 Fälle, die Hälfte durch örtliche Ansteckungen. Weltweit sind außerhalb des chinesischen Festlandes mittlerweile mehr als 500 Infektionen bestätigt, davon 16 in Deutschland.

Fälle in 28 Ländern

Der Nachrichtenagentur Ritzau zufolge hat sich der Virus bisher weltweit in 28 Ländern inklusive China verbreitet. Schweden und Finnland haben jeweils einen Fall bestätigt. In Dänemark gibt es bislang keinen bestätigten Fall.

Sollte der Virus, der eine bedrohliche Lungenentzündung zur Folge haben kann, nach Dänemark kommen, ist das Land nach den Worten von Søren Brostrøm, Direktor der Gesundheitsbehörde (sundhedsstyrelsen), gut gerüstet.

Gesundheitsbehörde: Dänemark gut vorbereitet

Der Zeitung „Politiken“ sagte er: „Unsere Bereitschaft ist vorbereitet. Beim kleinsten Verdacht werden wir Menschen isolieren und untersuchen. Bis jetzt hat sich kein Verdachtsfall bestätigt.“ Ausschließen will er Fälle in Dänemark aber nicht.

Unterdessen ergaben Tests bei sieben Personen, die am Montag in Dänemark landeten, keine Anhaltspunkte für eine Infektion. Sie waren aus der chinesischen Provinz Hubei gekommen, wo der Virus am stärksten wütet.

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