Kriminalität

Feuerwehrmann für 18 Brände verurteilt

Feuerwehrmann für 18 Brände verurteilt

Feuerwehrmann für 18 Brände verurteilt

cvt/Ritzau
Hjørring
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Archivbild aus einer Feuerwehrwache. Foto: Karin Riggelsen (Archiv)

Ein 34-Jähriger war beschuldigt, 33 Brände in der Gegend um Fjerritslev gelegt zu haben. Wegen 18 Vorfällen wurde er nun verurteilt.

Ein ehemaliger Teilzeit-Feuerwehrmann ist am Gericht von Hjørring zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. 18 Brände in Nordjütland werden ihm zur Last gelegt. Zudem wurde ihm bis auf Weiteres das Recht entzogen, als Feuerwehrmann tätig zu sein. Das teilt die Polizei von Nordjütland in einer Pressemitteilung mit.

Der Mann war angeklagt, 33 Feuer gelegt zu haben, die in der Gegend von Fjerritslev im vergangenen Herbst für Angst und Schrecken gesorgt hatten. In 15 Fällen wurde er freigesprochen.

Schuppen, Müllcontainer und Reetdachhäuser waren im Herbst 2016 in der Gegend in Flammen aufgegangen. Die Schadenssumme beläuft sich auf rund 21 Millionen Kronen. Es waren vor allem Verbindungsdaten seines Mobiltelefons, die den Mann verrieten. Der heute 34-Jährige, so zeigten die Daten der Telekommunikationsanbieter, hatte sich kurz vor dem Ausbruch vieler der Feuer jeweils ganz in der Nähe aufgehalten.

Der Verurteilte erklärte das damit, dass er wegen seiner angespannten persönlichen Situation mit Arbeitslosigkeit, finanziellen Schwierigkeiten und einer bröckelnden Beziehung öfters mit seinem Auto unterwegs war, um sich unterwegs zu betrinken. Deshalb sei sein Telefon häufiger an Funkmasten in der Nähe der Tatorte registriert worden.

Doch eben die angespannte finanzielle Lage des Verurteilten wertete die Staatsanwaltschaft als Motiv. Sein einziges Einkommen sei das Honorar als Teilzeit-Feuerwehrmann gewesen, so Staatsanwalt Kim Kristensen in seinem Plädoyer. Bis auf in einem Fall, dem schwerwiegendsten, habe sich der 34-Jährige jedes Mal zum Dienst gemeldet.

Einzige Ausnahme war ein Feuer in der Nachbarschaft des Verurteilten, bei dem ein 87-jähriger Mann fast verbrannt wäre und erst in letzter Minute von einem Enkel gerettet wurde. Vom Vorwurf der Brandstiftung in diesem Fall wurde der Teilzeit-Feuerwehrmann denn auch freigesprochen.

In den anderen Fällen, in denen er freigesprochen wurde, hat es laut nordjyske.dk keine Hinweise durch die Telefon-Informationen gegeben, dass sich der Beschuldigte in der Nähe aufgehalten hat.

Der Verurteilte hat umgehend Berufung gegen das Urteil eingelegt und will in zweiter Instanz vors Landgericht ziehen.

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Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
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