Natur und Umwelt

Kinder bauen mit am Storchennest

Kinder bauen mit am Storchennest

Kinder bauen mit am Storchennest

Jan Sternkopf
Jan Sternkopf Journalist
Apenrade/Aabenraa
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Sechs Kinder haben in einem Storchennest bequem Platz. Alle Kinder des Boiskov Natur- og Udebørnehave bei Loit haben jedoch mitgebastelt mit Hilfe von Ib Ravn (hinten) und Jørn Matzen (rechts) Foto: Jan Sternkopf

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Die Kinder im Boiskov Naturkindergarten haben fleißig mitgebaut an einem Storchennest, für das am Sonntag der Grundstein gelegt wird. Das Storchennest wird in Zusammenarbeit mit Freiwilligen und storkene.dk etabliert. Kinder haben ein Anrecht auf Natur, meint Inhaber der privaten Institution Jørn Matzen - je mehr, desto besser.

Eigentlich gibt es in Loit und Umgebung ausreichend Kinder. Aber man kann ja immer schon vorsorgen. Im Boiskov Natur- og Udebørnehave wird nämlich zurzeit ein Storchennest vorbereitet, an dem auch die Kinder mitgebastelt haben in der Hoffnung, dass sich irgendwann mal ein Storch dort niederlässt.

„Vor zwei-drei Jahren hatte sich ein Storch bei uns kurz umgeschaut, war aber dann weiter geflogen, wahrscheinlich weil er kein Nest vorgefunden hatte“, meint Jørn Matzen, Inhaber der privaten Institution. Hoch gelegen mit wundervollem Blick über die Halbinsel Loit wird den Kindergartenkindern hier ein Alltag in der Natur beschert, wie es ihn nur selten gibt. Höhlen in der Hecke, ein Tummelplatz auf dem Heuboden, Kleintiere, die täglich gefüttert werden müssen sowie jede Menge Spielzeug – ein Stock, ein Ast tun es nämlich auch. Kommt eh nur auf die Fantasie an.

„Die Fantasie muss aber auch gefördert werden. In dem Zusammenhang ist die Natur von unschätzbarem Wert. Ich behaupte, dass Kinder ein Anrecht auf Natur haben“, so Jørn Matzen.

Das Nest-Projekt ist entstanden, weil kreative und freiwillige Kräfte zusammen gearbeitet haben, erklärt Jørn Matzen. Er hatte schon vor Jahren Pläne gehegt, einen freistehenden Mast aufzustellen, um dort ein Storchennest zu befestigen.

Freiwillige Kräfte

Von diesen Plänen hörte Ib Ravn, ehemaliges Mitglied der freiwilligen Feuerwehr in Loit. Er hatte am Ringreiterplatz in Loit herumgestöbert und dort einen ausgedienten Lichtmast gefunden, der abmontiert worden war und den keiner mehr haben wollte. Dank finanzieller Hilfe der gemeinnützigen Vereinigung Friluftsgård på Løjt Land konnte der Mast erworben und für den neuen Zweck baulich verändert werden.

„Wenn wir etwas hier im Ort haben wollen, dann setzt sich die Gemeinschaft auch für eine Sache ein, bis wir unser Ziel erreicht haben“, kennzeichnet Ib Ravn den Einsatz der vielen freiwilligen Kräfte.

Und als sich dann auch noch die Organisation storkene.dk am Projekt beteiligen wollte, kam die Sache erst Recht ins Rollen. Storkene.dk ist bereits in Schmedager (Smedager) aktiv, wo in den vergangenen Jahren bereits Storchenpaare gebrütet haben.

„Wir wollen es ja auch richtig machen. Die Organisation war für Anfertigung des Nest-Gestells verantwortlich, die Kinder haben dann die Seiten mit Weidengeflecht gefüllt. Es fehlt nur noch das Stroh und ökologischer Torfmull, damit kein Unkraut wächst“, erklärt Jørn Matzen, der mit örtlichen Mitteln das Projekt finanzieren konnte.

Geduld haben und warten

Der Mastenfuß ist auf einer praktischen Wipp-Anordnung montiert.

„So können wir den Mast einfach kippen, wenn das Nest gewartet werden muss“, fügt er hinzu.

Am Sonntag, 5. September, wird der Grundstein gelegt – das heißt, der Mastenfuß wird sturmsicher einbetoniert.

Dann heißt es eigentlich nur Geduld haben und warten.

„Wir hoffen natürlich, dass auch ein Storch das Gebiet attraktiv findet. Wasserlöcher haben wir, vor kurzem ist sogar ein kleiner Waldsee wieder hergerichtet worden, und es gibt hier viele Frösche. Für die Störche müsste also genügend Futter vorhanden sein“, meint Jørn Matzen.

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