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Schützen schießen mit neuen Gewehren

Schützen schießen mit neuen Gewehren

Schützen schießen mit neuen Gewehren

Apenrade/Aabenraa
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Konzentrierte Vorbereitung auf den Schuss Foto: Jan Peters

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Nach über 100 Jahren sind die Waffen durch moderne Gewehre ersetzt worden. Sponsoren haben es möglich gemacht. Die neuen Büchsen sind jedoch gewöhnungsbedürftig, wie die Schützen berichten.

Vor 130 Jahren wechselte die Apenrader Schützengilde (Aabenraa Skyttlaug) die Gewehre aus. Von den sogenannten Frontladern hin zu den modernen Hinterladern. Möglich machte das der Schiffsreeder Michael Jebsen, der der Gilde vier solcher Gewehre schenkte.

Mit den Waffen wurden seither alle Wettbewerbe geschossen, darunter das alljährliche Königsschießen, bei dem der König ausgeschossen wird. 1960 gab es neue Läufe. 30.000 Schuss sind seither damit abgefeuert worden – pro Gewehr, wohlbemerkt.
 

Geschossen wird von einem antiken Schießsitz aus Holz und mit einem lederbezogenen Sitz. Foto: Jan Peters

Die Gewehre von 1891 sind nun jedoch Gildengeschichte und werden im Archiv verwahrt, denn es wurden vier neue Waffen angeschafft. Möglich gemacht haben das drei Sponsoren.

Der Plan, die Schusswaffen durch modernere Gewehre zu ersetzen, die zudem die heutigen Anforderungen einer Präzisionswaffe erfüllen, gab es schon seit 2018. Eine Kommission, die vom Vorstand bestimmt war, sollte untersuchen, welche Waffe infrage kommen könnte. Die Wahl fiel nach langen Nachforschungen auf ein „Baneriffel“ des deutschen Herstellers „Anschütz“.

Die Schießbahn: Am Ende, in 185 Meter Entfernung, ist die Schießscheibe angebracht. Foto: Jan Peters

Am Montagmorgen wurden die Gewehre nun zum ersten Mal auf der Apenrader Schießbahn auf die Zielscheibe abgefeuert. Die vier Sponsoren und die Ehrenmitglieder waren dazu eingeladen.

Im Anschluss fand das jährliche „Jubiläumsschießen“ statt. An die Gewehre müsse man sich erst gewöhnen, sagen die Schützen nach den ersten Schüssen auf die 185 Meter vom Schützenhaus entfernt angebrachte Schießscheibe. „Der Abzug ist sehr empfindlich und nur ein leichter Druck reicht“, berichtet unter anderem Ehrenmitglied Hans Christian Bock.

Neu ist auch, dass die abgegebenen Schüsse nicht mehr weithin hörbar sind, denn ein Schalldämpfer an der Spitze des Laufes sorgen für einen stark reduzierten Knall beim Abfeuern.

Königsschießen wird nachgeholt

Übrigens: Am 24. September findet das Pfingstschießen statt, das wegen der Corona-Restriktionen verschoben werden musste. Im Rahmen des Pfingstschießens findet auch das Königsschießen statt, bei dem unter anderem der König unter den Mitgliedern ausgeschossen wird. Im vergangenen Jahr musste auch das Schießen aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Deshalb hat Nis-Edwin List-Petersen, der den Titel 2019 holte, immer noch den Pokal bei sich stehen.

Der traditionelle Umzug findet einige Tage später am 24. September statt.

Die Sponsoren der vier neuen Gewehre sind:

  • Erik Skifter Andersen
  • Peder Meldgaard
  • Peter Eybye

sowie die Ehrenmitglieder Niels A. Nielsen, Gert Møller, Knut Erichsen, Knud Cornett, Nicolai Schultz, Thomas Thomsen, Sven-Erik Ravn, Bjarne Jørgensen, Hans Christian Bock, Hugo Hansen, Kjeld Bomm, Povl Hviid, Finn Nicolaisen, Bjarne Kock, Hans Verner Damm, Werner Bucka und der verstorbene Harvey Vennitz.

Apenrader Schützengilde – Aabenraa Skyttelaug

Die Apenrader Schützengilde wurde 1734 gegründet. Damals ging es darum, in Krisenzeiten „gute Leute um sich zu haben“, wie damals in den Statuten stand.

Heute stehen die freundschaftlichen Beziehungen, die innerhalb der Gildenmitglieder geschlossen werden, im Vordergrund.

Die Mitglieder treffen sich mehrmals im Jahr. Die Hauptveranstaltung ist das Königsschießen, das am zweiten Tag nach Pfingsten (3. Pinsedag) stattfindet.

Die Gilde-Traditionen werden seit Gründung unverändert fortgeführt. 100 aktive Mitglieder darf die Gilde haben, so besagt es die Tradition.

Die Schützengilde gilt als einer der wenigen Vereine im Grenzland, in denen die deutsche und die dänische Kultur anerkannt sind.

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