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Hafendirektor: „Die tiefe Förde ist unser großer Vorteil“

Hafendirektor: „Die tiefe Förde ist unser großer Vorteil“

Hafendirektor: „Die tiefe Förde ist unser großer Vorteil“

Paul Sehstedt
Apenrade/Aabenraa
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Die „KSL Stockholm“ war bisher das größte Schiff, das am Kai von Enstedt (Ensted) festmachte, um Kohle abzuholen. Mit einem maximalen Tiefgang von 18,7 Metern bei voller Ladung hatte der Schüttgutfrachter keine Probleme in der Förde. Foto: Paul Sehstedt

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Während es für andere Häfen kostspielig ist, kann Apenrade eine Vertiefung relativ preiswert durchführen.

Der große Infrastrukturplan 2035, den die Regierung und eine breite Mehrheit im Folketing kürzlich vorstellten, umfasst auch den Ausbau der Binnenlandanbindung der dänischen Häfen. Dafür  sollen 8 Milliarden Kronen zweckgebunden verwendet werden. Der Branchenverband der dänischen Häfen, „Danske Havne“, freut sich zwar über die Gesetzesinitiative, moniert jedoch, dass für die Vertiefung der Fahrrinnen lediglich 50 Millionen Kronen zur Verfügung vorgesehen sind.

„Die 50 Millionen Kronen sind im Verhältnis zu den Projektausgaben für Fahrrinnenvertiefungen und dem Gesamtvolumen von 161 Milliarden Kronen im Infrastrukturplan recht wenig“, erklärt Tine Kirk, Direktorin von „Danske Havne“, in einer Pressemitteilung.

12,5 Meter Tiefgang

Zu den Häfen, die Teile für die Windradindustrie verschiffen, gehört Apenrade. Die Baumaße der Windräder werden immer größer, und dies stellt die Häfen Odense, Aalborg und Nakskov vor die Aufgabe, die Fahrrinnen vertiefen zu müssen, damit die Schiffe mit einem Tiefgang von 12 bis 12,5 Metern anlegen können.

Kein Problem für Apenrade

„Das ist für Apenrade kein großes Problem, denn wir haben bereits elf Meter Tiefgang, und wir haben vorsorglich untersucht, was ein Ausbau der Kaianlage sowie das Ausbaggern kosten kann“, erklärt Henrik Thykjær, Hafendirektor in Apenrade. „Wir kommen locker mit 70 Millionen Kronen aus, da wir nur auf einer Länge von 150 Metern graben müssen, um an die 17 bis 18 Meter tiefe Schiffsroute heranzukommen. Die Förde liefert uns einen natürlichen Vorteil mit ihrer Tiefe bis zu 32 Meter. Die tiefe Förde ist damit unser großer Vorteil. Apenrade muss nur einen Bruchteil von dem investieren, was unsere Kollegen müssen, um auf 12,5 Meter zu kommen. Die anderen Häfen werden vier- bis zehnmal mehr belastet.“

Anbindungen sind brauchbar

Sind die Binnenlandanbindungen des Hafens attraktiv für die Kunden?

„Sie sind brauchbar, könnten aber verbessert werden“, sagt Thykjær. „Die Autobahnbrücke bei Rothenkrug ist ein Nadelöhr, da ihre Tragfähigkeit begrenzt ist. Bisher haben wir jedoch 20 Meter hohe, 12 Meter breite und bis zu 400 Tonnen schwere Güter zum Hafen transportieren können, doch werden die dann einen Teil länger, können wir Schwierigkeiten bekommen.“

Kein Konkurrenzkampf mit den Großen

Wo platziert Apenrade sich im Vergleich zu den anderen aktiven Industriehäfen wie Odense oder Aalborg?

„Im Gegensatz zu diesen Häfen haben wir nur wenige Flächen, auf denen wir erweitern können“, erläutert der Hafendirektor. „Wir müssen nicht mit den größeren konkurrieren; wir müssen unsere eigene Nische finden und pflegen. Odense ist fünf- bis sechsmal weitläufiger als Apenrade, und daraus ergibt sich, dass unsere Wettbewerbsmöglichkeiten sehr begrenzt sind.“

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