Nachruf

Ein Apenrader Junge – ein Apenrader Held

Ein Apenrader Junge – ein Apenrader Held

Ein Apenrader Junge – ein Apenrader Held

Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
Apenrade/Aabenraa
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Die Tore von Willy Moshage (stehend ganz rechts) waren in der Aufstiegssaison 1972 von entscheidender Bedeutung. Der damalige AaBK-Trainer Kurt Thomsen hatte den Spieler mit der Nummer 8 damals zum Mittelstürmer umfunktioniert. Foto: AaBK-Archiv

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Zum Tode der AaBK-Legende Willy Moshage

Im Alter von 72 Jahren ist nach längerer Krankheit Willy Moshage gestorben.

Sein Tod macht viele in Apenrade und Umgebung betroffen. Willy war ein echter Apenrader Junge, und hat als Held Apenrader Fußballgeschichte geschrieben, die für die Älteren unvergessen bleibt.

Die dänischen Fußballer, die 1992 überraschend die Europameisterschaft gewannen, genießen noch heute im Lande Heldenstatus, und ähnliches gilt für die Apenrader Goldjungen, die Anfang der 70er Jahre mit ihrem Aufstieg in die 2. Division damals nicht nur lokale Schlagzeilen machten.

Allen voran Willy Moshage, den der deutsche Trainer Kurt Thomsen zum Mittelstürmer umfunktionierte und der als Torjäger maßgeblichen Anteil am Apenrader Aufstieg hatte.

Moshage war nicht nur kämpferisch ein Vorbild, er war zweikampfstark, hatte vor allem die Lufthoheit im Kopfball, wo er besonders die guten Flanken von Linksaußen Jan Tønder Larsen erfolgreich zu verwerten wusste.

Im entscheidenden Aufstiegsspiel gegen Frederikshavn lag Apenrade zur Pause schon 0:2 zurück, doch die fast 6.000 Zuschauer im Apenrader Stadion erlebten in der 2. Halbzeit die kaum noch für möglich gehaltene Wende, nicht zuletzt durch die Tore von Willy Moshage.

Wie wichtig Willy für den AaBK war, zeigte sich, als er sich in der Endphase der Saison verletzte.  Als Sportredakteur des „Nordschleswigers“ bin ich dann gemeinsam mit ihm in die Klinik nach Damp bei Kappeln gefahren, wo Willy damals sogar vom Mannschaftsarzt der deutschen Fußball-Nationalelf behandelt wurde.

Durch seine Tor-Gefährlichkeit machte Moshage auch andere Vereine – sogar in Deutschland – auf sich aufmerksam, aber Willy war eben Apenrader Junge und blieb dem AaBK stets treu.  

Seine Beliebtheit ist nicht nur auf diese enge Verbundenheit mit dem eigenen Verein seit Jugendzeiten zurückzuführen, die in heutigen Profi-Zeiten völlig ungewohnt ist, nein, Willy war auch als Mensch in Apenrade bekannt und geschätzt. Als Postbote kannten ihn alle und waren ihm stets dankbar für seine fröhlich-freundliche Natur.

Seit Jahren litt er an einer schweren Krankheit, die sein Kämpferherz nicht besiegen konnte. 

Seine drei Kinder Ruben, Morten und Sara sowie die beiden Bonuskinder Kim und Rebecca trauern um ihren Vater, aber vielleicht mag für sie in diesen schweren Stunden ein kleiner Trost sein, dass alle diejenigen, die Willy kannten, ihn auch vermissen werden. 

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