DSSV-Vertretertagung

Gute Quote: Vom Kindergarten in die Schule

Gute Quote: Vom Kindergarten in die Schule

Gute Quote: Vom Kindergarten in die Schule

Nordschleswig/Apenrade
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Die meisten Mädchen und Jungen aus den deutschen Kindergärten in Nordschleswig wechseln in eine Schule der deutschen Minderheit. Foto: Privat

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Deutsche Schulen in Nordschleswig übernehmen die meisten Kinder aus den Kindergärten. Ein neues Sprachenkonzept wird nach Corona-Verspätung noch in diesem Jahr eingeführt.

Drei von vier Mädchen und Jungen an den Kindergärten der deutschen Minderheit in Nordschleswig besuchen anschließend auch eine deutsche Schule im Landesteil. Dies berichtet Stefan Sass, Leiter des Kindergarten- und sozialpädagogischen Bereichs, am Dienstagabend auf der Vertretertagung des Deutschen Schul- und Sprachvereins für Nordschleswig (DSSV).

Diese Zahl sei zwar leicht rückläufig im Vergleich zu 2019, aber laut Sass dennoch zufriedenstellend. 2019 gingen 80 Prozent der Kinder von einem deutschen Kindergarten in eine deutsche Schule, 2020 waren es 76 Prozent, und 2021 liegt die Quote bei 78 Prozent. Bei der Einschulungsquote gibt es regionale Unterschiede – in einigen Kindergärten beträgt die Quote 100 Prozent – in anderen rangiert sie unter Durchschnitt.

Mehr Kindergartenkinder

Insgesamt wurden 2020 (Stand Dezember) 470 Kindergartenkinder, 190 Kleinkinder sowie 90 Hortkinder in der Schulfreizeitordnung (SFO) von den DSSV-Einrichtungen betreut. Das ist bei den Kleinkindern auf demselben Niveau wie im vergangenen Jahr – bei den Kindergartenkindern etwas höher.

2020 war aber vor allem durch die Corona-Pandemie geprägt. Zum Teil gab es nur eine Not-Betreuung, und heute noch spielt die Pandemie eine Rolle in den Institutionen.

Anette Asmussen blickte auf ein von Corona geprägtes Jahr zurück. Foto: Gwyn Nissen

 

Neue Normalität

 

„Corona ist immer noch bei uns und wird es noch eine Weile sein. Der Alltag hat sich für uns alle in mehrerer Hinsicht verändert.  Eine digitalere Welt ist zu uns gekommen, und für euch Mitarbeiter in den Kindergärten und Clubs geht der Alltag weitestgehend weiter – Gott sei Dank. Ihr habt mit vielen neuen Richtlinien kämpfen müssen und seid immer mit vollem Engagement an die Aufgabe gegangen. Vielen Dank an euch alle für diesen Einsatz – ich weiß, es ist nicht einfach, denn ihr steht jeden Tag mittendrin“, sagte Anette Asmussen, Vorsitzende des DSSV-Kindergartenausschusses, in ihrem Bericht.

Stefan Sass erklärte, die Richtlinien seien in Dänemark inzwischen abgeschwächt, sodass ein „fast normaler Betrieb in den Einrichtungen möglich“ sei. Doch er sprach von einer „neuen Normalität“.

„Die Einrichtungen sind weiterhin aufgefordert, Gruppen voneinander getrennt zu betreuen, um unnötige Kontakte zu vermeiden“, so Sass. Auch seien die Hygiene-Vorschriften gekommen, um zu bleiben.

Neues Sprachenkonzept

Corona prägte auch die übergeordnete Arbeit des DSSV. So ist ein neues Sprachenkonzept bereits fertiggestellt worden. Nun fehlt noch die Präsentation und Einarbeitung des Konzepts. Am 30. September soll dies bei einem gemeinsamen Personaltreffen nachgeholt werden. Bei der Umsetzung hilft unter anderem die neue pädagogisch-administrative Konsulentin des DSSV im sozialpädagogischen Bereich, Maike Minor, die im Februar ihre Arbeit aufgenommen hat.

Neue Kindergärten

Darüber hinaus arbeitet der DSSV im Kindergartenbereich konkret an zwei neuen Kindergarten-Projekten. Zum einen an der Übernahme und dem Umbau eines Gebäudes an der FördeSchule in Gravenstein (Gråsten), wo der Deutsche Kindergarten Rinkenis in einigen Jahren hinziehen wird, und zum anderen am Neubau und Umzug des Deutschen Kindergartens Lügumkloster, der ebenfalls zur deutschen Schule umzieht.

Bei der Ausschreibung in Lügumkloster (Løgumkloster) konnten sich die Kosten allerdings nicht innerhalb des finanziellen Rahmens halten.

„Aufgrund von steigenden Materialkosten wird der Kindergarten teurer als vorhergesehen. Wir hoffen aber immer noch auf einen Baustart in 2021 und einen fertigen Kindergarten im kommenden Jahr“, sagt Anette Asmussen.

Der Kindergarten in Gravenstein ist für 2024 geplant.

 

 

 

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