Deutsche Minderheit

NRV: Ruderer blickten auf kurze Saison zurück

NRV: Ruderer blickten auf kurze Saison zurück

NRV: Ruderer blickten auf kurze Saison zurück

Nordschleswig/Gravenstein
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Die Söllnerplaketten für die meist geruderten Kilometer beim NRV hat der Vorsitzende Günther Andersen (rechts) an Dieter Hallmann und Susanne Klages überreicht. Foto: Marc-Oliver Klages

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Vorsitzender Günther Andersen: Nach der Corona-Pandemie muss ein besonderer Einsatz geleistet werden, um die Mitglieder im Rudersport festzuhalten.

Eine kurze und verkorkste Saison: Die Corona-Pandemie hatte auch auf den Rudersport in Nordschleswig großen Einfluss. Die Rudersaison 2020 verlief alles andere als normal, so der Tenor, als der Nordschleswigsche Ruder-Verband (NRV) in Gravenstein (Gråsten) seine Jahreshauptversammlung abhielt.

Vor allem die geruderten Mannschaftskilometer verraten, dass die Ruderinnen und Ruderer sich nicht wie üblich in den Booten treffen konnten. Liegen die geleisteten Kilometer in einer normalen Saison bei 40.000 bis 55.000, wurden 2020 nur 3.558 Kilometer gemeinsam gerudert.

Die Ruderinnen und Ruderer in den sechs Vereinen der deutschen Minderheit in Nordschleswig durften, wie viele andere Ruderer in der Welt, weder in ihre Klubhäuser noch in die Mannschaftsboote.

Vorsitzender: „Kein einfaches Jahr“

„2020 war ein Jahr, an das wir uns noch lange erinnern werden. Coronabedingt mit all den Auflagen, wie wir einhalten mussten – es war nicht einfach, sich auf dem Laufenden zu halten“, sagte der NRV-Vorsitzende Günther Andersen in seinem Jahresbericht.

Bis Ende März ging alles noch, doch dann war die Saison schon mehr oder weniger zu Ende, auch wenn der Sport im Freien unter Auflagen im Sommer wieder aufgenommen werden konnte.

Fleißige Ruderinnen und Ruderer

Die meisten Ruderinnen und Ruderer waren 2020 vor allem allein unterwegs, und so ging die Söllnerplakette für die meistgeruderten Kilometer bei den Frauen (wieder) an Susanne Klages von der Germania in Sonderburg mit 1.103 Kilometern. Dieter Hallmann vom Deutschen Ruderverein Hadersleben sicherte sich mit 3.252 Kilometern die Söllnerplakette bei den Männern.

Da die meisten Aktivitäten im Laufe des Jahres wegen Corona lahmgelegt waren, wurden die traditionellen Preise – Preis für den Breitensport und Preis für das Wanderrudern – in diesem Jahr nicht vergeben.

Viele Veränderungen

„Nachdem wir uns längere Zeit mit den Schutzmasken auseinandersetzen mussten, konnten wir unter gewissen Voraussetzungen langsam wieder in heimischen Gewässern rudern. Aber mit Abstand und nicht wie gewohnt“, berichtete Andersen.

Das Jahresprogramm musste auch geändert werden: Aus Trainingslagern wurden Mini-Lager und aus Wanderfahrten Tagesfahrten. Oder wie Wanderruderwartin Angelika Feigel es in ihrem Bericht ausdrückte: „Das Wanderrudern in 2020 bestand eigentlich nur auf dem Papier.“

Absagen und eine Neuerfindung

Ein großes Wanderrudertreffen zum 100-jährigen Bestehen der deutschen Minderheit mit 200 Booten in Hadersleben (Haderslev) und eine Fahrt nach Italien sowie weitere Veranstaltungen mussten abgesagt werden. Erst im September gelang es, ein Wanderrudertreffen beim Ruderverein in Hoyer (Højer) mit 35 Booten zu veranstalten.

NRV-Ruderlehrer Marc-Oliver Klages musste feststellen, dass ein normaler Ruderbetrieb 2020 nicht möglich war. Trainingslager und Regatten wurden laufend abgesagt, aber dennoch zog er ein positives Fazit.

Die Ruderfamilie in Nordschleswig

„Insgesamt habe ich den Eindruck, das die Ruderfamilie in Nordschleswig trotz aller Widrigkeiten wieder enger zusammengerückt ist. Man nimmt Rücksicht aufeinander, und auch der Ton auf den Vorstandssitzungen ist dem Gegenüber wieder verständnisvoller und respektvoller geworden. Das stimmt mich optimistisch für die Zukunft“, so Klages.

Als Ersatz für die Teilnahme an Regatten und Trainingslager hatte er 2020 die Mini-Lager ins Leben gerufen – Ruderlager vor Ort. Diese wurden von den Rudervereinen in Nordschleswig so gut angenommen, dass diese auch 2021 fortgeführt werden.

Andersen: „Großer Einsatz nötig“

Für Günther Andersen sind die Mini-Lager und andere Initiativen nötig, um die Mitgliederzahl in den Rudervereinen zu halten. Mit 685 Mitgliedern in 2020 schneidet der NRV gegenüber 2019 noch gut ab (695), aber Andersen erwartet, dass diese Zahl für 2021 geringer ausfallen wird.

„Wir haben Mitglieder verloren, und die kommen nicht von allein wieder zurück. Wir müssen dafür einen besonderen Einsatz leisten – vor allem, wenn wir jüngere Mitglieder gewinnen wollen“, sagt der Vorsitzende.

Sein NRV-Vorstand bleibt unverändert, da es auf allen Posten eine Wiederwahl gab.

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