Natur und Freizeit

Fähre zur Ochseninsel kommt ganz gut an

Fähre zur Ochseninsel kommt ganz gut an

Fähre zur Ochseninsel kommt ganz gut an

Süderhaff/Sønderhav
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Der Bootsanleger in Süderhaff. Von dort kann man sich zur Ochseninsel schippern lassen. Foto: kjt

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Die Überfahrt zur Großen Ochseninsel ist bislang recht gut angenommen worden. Sowohl Dänen als auch Deutsche lassen sich im kleinen Boot gern hinüberschippern. Die täglichen Abfahrten werden versuchsweise noch bis zum 15. August angeboten.

Die Große Ochseninsel vor Süderhaff ist von einem Ausflugsziel mit Restaurant und sanitären Anlagen zu einem kleinen Naturidyll zurückgebaut worden.

Lediglich Shelter, ein Zeltplatz und eine primitive Biotoilette befinden sich noch auf dem Eiland. Das Interesse an dem kleinen Fleckchen Erde scheint dadurch nicht abzunehmen.

Die Ende Juni eingeführten täglichen Überfahrten mit einem Boot von Eigner Palle Heinrich aus Mommark sind recht gut ausgebucht.

Das bestätigt der nordschleswigsche Fremdenverkehrsverein „Destination Sønderjylland“, über dessen Internetseite Überfahrten zu buchen sind.

Nur spät nicht so gefragt

Ohne die genauen Zahlen zu kennen, spricht auch Palle Heinrich von einer recht guten Resonanz. „Es scheint gut anzukommen. Lediglich die späten Überfahrten sind nicht so gefragt“, so Heinrich, der auch die Fahrradfähre „Rødsand“ besitzt, die auf der Förde unterwegs ist.

Noch bis Mitte August werden die Überfahrten zur Ochseninsel angeboten. Foto: kjt

Sechs Überfahrten zur vollen Stunde zwischen 10 Uhr und 15 Uhr sind angesetzt. Die Rücktouren erfolgen zur „halben“ Uhrzeit zwischen 10.30 und 15.30 Uhr. Um 16 Uhr ist die siebte und letzte Heimfahrt. Jeweils acht Personen können befördert werden.

Die Verbindung ist als Versuch in Zusammenarbeit mit der Kommune Apenrade (Aabenraa) und mit Unterstützung des Dörferverbunds Kollund, Süderhaff und Randershof (Rønshoved) zustande gekommen.

Acht Personen pro Überfahrt zur Ochseninsel kann das Boot befördern. Foto: kjt

Auch die Naturbehörde „Naturstyrelsen“, die Eigentümerin der Insel ist, sitzt mit im Boot. Über deren Homepage sind kostenlose Übernachtungen buchbar.

„Wenn die Leute die letzte Fähre um 15 Uhr hinübernehmen, haben sie nur eine Stunde Aufenthalt, wenn sie nicht dableiben. Das ist vielleicht zu kurz. Wir werden das nach der Probezeit alles durchgehen, und es wird sich dann zeigen, ob an einer Fährverbindung festgehalten wird“, so Heinrich, der sein Boot weiterhin zur Verfügung stellen würde, sollte der Service weiterhin erwünscht sein und wirtschaftlich rund laufen können. 

Ausnahmsweise ruhig

Die bisherigen Buchungszahlen sind vielversprechend. Vor allem am Wochenende sind Fahrten nahezu komplett ausgebucht, wie der Skipper im Dienste von Palle Heinrich am Montag an der Anlegestelle in Süderhaff bestätigte.  

Der Montag war allerdings sehr ruhig. Es gab einige Leerfahrten.

Ob es nach den vielen Tagen hochsommerlichen Wetters am wolkenverhangenen Himmel lag, vermochte der Skipper nicht zu sagen.

Ablegen vor Süderhaff in Richtung Ochseninsel Foto: kjt

Unter den Fahrgästen sind sowohl Tagesausflügler als auch Naturfreunde, die über Nacht auf der Insel bleiben und erst am nächsten Tag zurückschippern.

Es überwiegen seiner Einschätzung nach noch die dänischen Fahrgäste, so der Skipper. Vielleicht sei der kleine Service noch nicht bekannt genug.

Mehr als die Hälfte der Plätze sind bislang aber genutzt worden, so die Schätzung.

Kalkulation

Das war auch das Ziel, das im Wachstumsausschuss der Kommune ausgegeben wurde. Angepeilt war ein Durchschnitt von sechs Personen pro Überfahrt.

Bei dieser Auslastung würde die Kommune bei einem Gesamtbudget von 140.000 Kronen mit einem Zuschuss von 65.000 Kronen auskommen, so die Berechnung.

Auch ohne Fährfahrt ist seit geraumer Zeit ein emsiges Kommen und Gehen auf der Insel festzustellen.

„Da ist wirklich viel los. Ganz viele Menschen, vor allem auch Gruppen, steuern die Insel mit eigenen Booten, Kajaks oder Standup-Paddelboards an“, so Palle Heinrich.

Wer keinen schwimmenden Untersatz hat, kann mit der Minifähre hinüber.

Buchungsprobleme

Ausgerechnet die deutsche Homepageversion bei der Buchung der Tickets war in den vergangenen Tagen fehlerhaft.

Beim Buchen wurde im Gegensatz zur dänischen Bestellseite ständig „alles belegt“ angezeigt.

Man sei dabei, den Fehler beheben zu lassen, so das Sekretariat von „Destination Sønderjylland“ auf Anfrage.

Wer sich im Vorweg keine Fahrkarten sichern konnte, kann auch am Boot ein Ticket kaufen. Voraussetzung ist allerdings, dass nicht alle Plätze online vergeben wurden.

Ehrenamtlicher Einsatz

Nach einigen Leerfahrten trudelten am Montag gegen 13 Uhr zwei Passagiere ein. Geld war mit den Gästen allerdings nicht zu verdienen. Die Überfahrt war gratis.

„Hallo, wir sind die Müllsammler für heute“, stellte sich der Mann dem Kapitän vor. Es handelte sich um Lokalmatador Mogens Therkelsen aus Krusau (Kruså), ehemaliger Chef des Therkelsen-Fuhrunternehmens in Pattburg (Padborg) und ehrenamtlicher Inselpfleger.

Er begab sich zusammen mit Ehefrau Helen auf die Insel, um Müll zu sammeln, der eigentlich nicht dort landen sollte.

Als ehrenamtliche Müllsammler schipperten die Lokalmatadoren Mogens und Helen Therkelsen am Montag kostenlos zur Ochseninsel. Foto: kjt

„Wir gehören einer Gruppe Freiwilliger an, die auf der Insel dreimal die Woche nach dem Rechten schaut und aufräumt“, so Mogens Therkelsen am Bootsanleger zum „Nordschleswiger“.

Auf der Insel gibt es keine Abfallbehälter. Gäste sind angehalten, ihren Müll mit nach Hause zu nehmen. Nicht alle beherzigen das.

Zum Glück halten sich Versäumnisse in Grenzen. Das zeigte jüngst eine größere Sammelaktion des Dörferrats. Erfreulicherweise gab es bei diesem Arbeitsdienst nicht allzu viel hinterherzuräumen.

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