Zum Adventsgottesdienst am vergangenen Sonntag in der Tingleffer Kirche führten Konfirmandinnen und Konfirmanden ein Krippenspiel auf, das sie mit dem Pastorenehepaar Astrid und Ole Cramer während eines Wochenendaufenthalts auf Röm (Rømø) einstudiert hatten.

Die Darbietung ersetzte die Predigt und wusste zu gefallen.

In dem Stück traten gleich zwei Marias auf: eine erste, die von der Kanzel ihre Geschichte erzählte und eine zweite, die die Rolle der Maria spielte.

Umrahmt wurde der Adventsgottesdienst mit musikalischen Beiträgen.

Alle Darstellerinnen und Darsteller trugen zu einer gelungenen Aufführung bei, so der Tenor bei Gottesdienst-Besucherinnen und Besuchern.

Geheimsache Cramer

Als gelungen konnte auch ein überraschendes Vorhaben des Kirchenvorstandes bezeichnet werden.

Am Ende des Gottesdienstes meldeten sich Mitglieder des Vorstandes zu Wort und überreichten einen Präsentkorb an den völlig überraschten Ole Cramer, der im Dezember seit  20 Jahren als Pastor tätig ist.

Zum Jubiläum hatte der Vorstand zusätzlich einen kleinen Sektempfang vorbereitet, an dem etliche Gemeindemitglieder im Anschluss an den Gottesdienst teilnahmen.

Den Kirchenältesten Albert Callesen freut es, dass man die kleine Jubiläumsfeier geheim halten konnte.

 Auch Astrid Cramer, Ehefrau und Kollegin des Jubilars, hatte dichtgehalten.

„Es war gar nicht so einfach, es geheim zu halten. Wir hatten Ole teilweise sogar aus dem Mailverteiler genommen, damit er nichts merkt. Elke Bundgaard (Vorstandsmitglied, red. Anm.) hatte sich für die Aktion sehr eingebracht.  Ich glaube, es hat Ole Cramer wirklich überrascht“, so Albert Callesen lachend bei seinem Rückblick auf den gelungenen Coup.

Verblüffter Pastor

Er sei in der Tat völlig überrascht gewesen, so Ole Cramer am Tag danach zum „Nordschleswiger“.    

„Normalerweise bekomme ich alles zu Hause mit. Ich bin ein neugieriger Typ. Die kleine Jubiläumsfeier ist geschickt geheim gehalten worden. Es war eine tolle Überraschung, über die ich mich sehr gefreut habe“, so der Pastor.

Er hat seiner Frau die Geheimniskrämerei natürlich nicht übelgenommen, schließlich verbarg sich ein überaus positives Erlebnis dahinter.

„Im Sommer war mir ich noch kurz eingefallen, dass es im Dezember 20 Jahre her sein wird, dass ich zum Pastor ordinierte. Ich habe es dann aber wieder verdrängt“, erwähnt der Pastor.

Er fühle sich sehr wertgeschätzt und sei dem Kirchenvorstand und allen anderen für die Glückwünsche dankbar, so Cramer.

Über die Hälfte seiner 20-jährigen Pastorentätigkeit ist er im Dienst der Nordschleswigschen Gemeinde gewesen.

Von 2007 bis 2013 war er Pastor im Pfarrbezirk Buhrkall (Buhrkall), und seit 2017 bildet er an der Seite seiner Frau Astrid das Pastorenteam im Pfarrbezirk Tingleff.

Der gebürtige Rendsburger ging 2013 zwischenzeitig nach Schleswig-Holstein zurück und übernahm ein Pastorenamt in Lübeck.

Heimweh nach Nordschleswig und die Möglichkeit für Astrid Cramer-Kausch, hier ebenfalls als Pastorin zu arbeiten, sorgten schließlich für eine Rückkehr der Cramers.