Thema des Monats: Urlaub in der Region
Auf der Draisine durch Nordschleswig
Auf der Draisine durch Nordschleswig
Auf der Draisine durch Nordschleswig

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Bislang rollen für den Verein „Aabenraa Veteranbane anno 2019“ noch geliehene Draisinen über die stillgelegte Eisenbahnstrecke zwischen Apenrade und Rothenkrug. Nächstes Jahr soll sich das ändern. Auch in Hadersleben sind die Gefährte eine beliebte Attraktion für Touristen und Einheimische.
Unerwartet lange war der Verein „Aabenraa Veteranbane anno 2019“ nach seiner Gründung auf der Suche nach Draisinen. Schließlich fanden die Mitglieder eine Lösung: Vier Draisinen konnten sie vom „Museum Salling“ in Skive ausleihen. Fünf weitere stellte Vorstandsmitglied Erik Jensen aus Lyngby zur Verfügung.
Seit rund einem Jahr rollen diese nun schon über die rund fünf Kilometer lange stillgelegte Eisenbahnstrecke zwischen Apenrade (Aabenraa) und Rothenkrug (Rødekro). In der nächsten Saison sollen allerdings neue Draisinen ihren Job übernehmen.
„Dank der hohen Nachfrage können und wollen wir im nächsten Jahr eigene Draisinen anschaffen. Wir haben bereits einen Schmied im Auge, der die Aufgabe übernehmen könnte“, meint der stellvertretende Vorsitzende, Arne Dupont.
Die neuen Draisinen sollen aber trotzdem den aktuellen, historischen Originalen gleichen. Nichts soll sie von den Exemplaren unterscheiden, die Bahnwärterinnen und -wärter bis etwa Mitte der 1960er Jahre zur Kontrolle der Schienen verwendet haben. Welcher Schmied die Aufgabe übernehmen soll, möchte Dupont auf Anfrage des „Nordschleswigers“ noch nicht verraten.

Auch den Draisinenschuppen möchte der Verein gerne vergrößern. Natürlich ist auch dieser einem historischen Original nachempfunden. Statt der aktuell sechs Draisinen, soll dieser dann Platz für zehn bieten. So können zukünftig mehr Menschen gleichzeitig die Strecke nutzen.
Ein Erlebnis in Flora und Fauna
Ein kleines gelb-grünes Haus steht über einer alten Eisenbahnschiene. Daneben betrachtet ein älterer Herr sechs eigenartig wirkende Gefährte: Die Fahrrad-Draisinen auf drei Rädern und mit einem Stuhl auf einer kleinen Plattform stehen bereit zur Abfahrt in Reih und Glied. So langsam trudeln alle Gäste ein und warten ungeduldig auf ihren kommenden Ausflug.
Nach seinem Check-up stellt sich Arne Dupont vor und beginnt mit einer kleinen Einweisung. Groß und Klein hören gespannt zu und freuen sich auf die Fahrt. Dann kann es endlich losgehen! Nach den ersten unsicheren Metern fahren die einen zügig, die anderen gemächlicher. Erst strampelt sich die Gruppe vorbei an Wohnhäusern und später an Wiese und Wald.
Neben den Schienen scheint die Natur fast unberührt. So grasen ein paar Rehe mitten auf der Stecke und zögern noch bis sie rechts ins hohe Gras von dannen ziehen. Ein wenig weiter fließt ein kleiner Bach durch ein Gehölz, und Schmetterlinge flattern an der Draisine vorbei zur nächsten Blüte.
Zum Durchatmen und Entspannen stehen am Ende und an der Hälfte der Strecke Bänke bereit. Die Fleißigen tauchen bei einem kleinen Spaziergang noch tiefer in die Apenrader Landschaft ein, während alle anderen bei einem Picknick und einer Entspannungspause neue Kraft für den Rückweg sammeln.
Wer selbst einmal mit einer Draisine durch Nordschleswig fahren möchte, findet hier alle weiteren Informationen.