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Rustikale Campingmöglichkeit in Kollund findet Anklang

Rustikale Campingmöglichkeit in Kollund findet Anklang

Rustikale Campingmöglichkeit in Kollund findet Anklang

Kollund
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Der DCU-Campingplatz in Kollund verfügt neuerdings über zwei primitive Übernachtungsunterstände. Foto: kjt

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Der DCU-Campingplatz am Fjordvejen hat einen kleinen Lagerplatz mit zwei sogenannten Shelter ins Angebot aufgenommen. Das günstige Übernachten in den hölzernen Unterständen kommt zur Freude der Initiatoren gut an.

In den vergangenen Jahren hat sich das „Glamping“ auf Ferienanlagen und Campingplätzen im In- und Ausland verbreitet.

Beim „Glamourous Camping“ genießen die Gäste einen gewissen Komfort, der weit über das einfache Zelten mit Gaskocher und Schlafsack hinausreicht.

Der Campingplatz der Organisation DCU („Dansk Camping Union“) in Kollund hat einen anderen Weg eingeschlagen.

Dort gibt es seit rund vier Wochen einen kleinen Lagerplatz mit zwei Sheltern. Das sind rustikale, zur einen Seite offene Unterstände aus Brettern und Bohlen.

Die neuen Unterstände am Fjordvejen in Kollund Foto: kjt

Die Idee hatten Rikke Signore und ihr Lebenspartner Phillip Munter, die den Platz am Fjordvejen in Kollund seit März im Auftrag von DCU leiten.

„Die Shelter sind sehr gefragt. Es kommen nahezu täglich Anfragen“, berichtet Phillip Munter. Er und die offizielle Chefin Rikke freuen sich, dass die Unterstände so gut ankommen.

Trotz kostenloser Alternativen

Es verwundert ein wenig, denn in der näheren Umgebung und auf der großen Ochseninsel haben Naturbehörde und Bürgervereine zahlreiche Naturhütten errichtet, die kostenlos genutzt werden können.

Der Standort dieser Unterstände scheint weniger angesagt zu sein, vermutet Munter. Entscheidend für die Shelterwahl auf dem Campingplatz in Kollund sei aber, dass der kleine Lagerplatz direkt am Wasser liegt, die Gäste sanitäre Anlagen vorfinden, Wäsche waschen können und dass dort immer etwas Trubel ist.

„Und dann ist es natürlich auch sehr günstig“, ergänzt Munter.

Phillip Munter ist zusammen mit Partnerin Rikke Signore seit März für den DCU-Campingplatz in Kollund verantwortlich. Foto: kjt

Gerade einmal 30 Kronen kostet eine Shelter-Übernachtung für DCU-Mitglieder, andere zahlen 43 Kronen. Der normale Camping-Tagespreis für Erwachsene liegt in der Hauptsaison bei 69 bzw. 98 Kronen.

„Mit einer Jugendmitgliedschaft ist es sogar kostenlos. Der Altersdurchschnitt bei den DCU-Mitgliedern ist verhältnismäßig hoch. Mit Initiativen wie Shelter werden auch jüngere Menschen angesprochen“, so Munter.

Die Idee aus Kollund fand bei der DCU-Leitung daher Zustimmung. Rikke Signore und ihr Partner konnten losbauen, und auch auf anderen DCU-Plätzen fand die Idee mit der rustikalen Übernachtungsalternative Nachahmer.

Nachschub in Planung

Der eine Unterstand in Kollund bietet Platz für bis zu vier Personen, der andere für sechs.

Der kleine Lagerplatz mit Blick auf die Förde ist mit Mülltonne und zwei Bankgarnituren ausgestattet. Holzschnitzel sorgen für einen weichen Untergrund, der Festivalstimmung aufkommen lässt.

Der Shelterplatz verfügt über Bankgarnituren und eine Mülltonne. Foto: kjt

Die Unterstände können spontan gebucht oder im Vorweg beim Campingplatz reserviert werden.

Vor allem Gäste, die auf dem Gendarmenpfad zu Fuß unterwegs sind, nutzen die Naturhütten, erzählt Phillip Munter.

Doch auch Pärchen, Alleinreisende und zum Teil auch Familien haben das Shelter-Übernachten auf dem DCU-Campingplatz in Kollund  für sich entdeckt.

Unterschiedliche Nutzer

„Erst kürzlich war eine Schwedin hier, die mit Zelt reiste. Als wir ihr von der Möglichkeit erzählten, dass sie hier auch im Shelter übernachten kann, nahm sie das Angebot begeistert an. Sie brauchte ihr Zelt nicht aufzubauen und hatte obendrein eine billige Übernachtungsmöglichkeit mit Zugang zu Toilette, Dusche und Küche. Im Sommer kann es in einem Zelt ja auch sehr heiß werden“, erzählt Munter.

Auf dem Lagerplatz gibt es einen Unterstand für vier Personen und diesen für bis zu sechs Übernachtungsgäste. Foto: kjt

Es habe auch junge Pärchen gegeben, die sich für ein Shelter entschieden. Einige sogar für mehrere Tage, so der „Vizechef“ des Campingplatzes.

Ihn und seiner Partnerin schwebt vor, weitere solcher Unterstände zu errichten.

Als Konkurrenz zum normalen Betrieb sehe man die „Bretterbuden“ nicht. Erst recht nicht im Moment.

„Wir sind total ausgebucht“, so Phillip Munter am Mittwochvormittag, als auf dem Platz reger Betrieb herrschte.

Fürs Prestige

Die Shelter sind auch nicht die große Einnahmequelle. Sie sind als urige Alternative fürs Zelten gedacht und tragen dazu bei, das Image des Kollunder Platzes aufzufrischen.

Phillip Munter in der Rezeption des DCU-Campingplatzes in Kollund Foto: kjt

Urig soll es in und an den primitiven Behausungen auch bleiben. Das angestellte Betreiberpaar plant aber kleine Veränderungen, die den Aufenthalt in den Sheltern etwas angenehmer machen.

„Wir werden Vorhänge anbringen, damit sich Gäste unbeobachtet umziehen können. Mit Fliegennetzen sollen zudem Mücken ferngehalten werden“, so Phillip Munter zu den „Umbauplänen“. Das Material ist bereits bestellt.      

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