Gesundheitswesen

Künftig noch mehr Hilfe für sozial schwache Menschen

Künftig noch mehr Hilfe für sozial schwache Menschen

Künftig noch mehr Hilfe für sozial schwache Menschen

Apenrade/Aabenraa
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Das nordschleswigsche Krankenhauswesen kann sich über eine weitere Sozialkrankenschwester freuen. Foto: Region Süddänemark

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Seit Mai verfügt das nordschleswigsche Krankenhauswesen bereits über eine Sozialkrankenschwester. Jetzt kommt eine weitere hinzu, um Patientinnen und Patienten am Rande der Gesellschaft noch besser helfen zu können.

Sozial schwache Patienten benötigen oftmals soziale, medizinische und psychologische Hilfe. Zudem fällt es vielen von ihnen schwer, eine Behandlung bis zum Ende durchzuführen, da sie zeitgleich mit Missbrauch, Obdachlosigkeit und anderen sozialen Herausforderungen zu kämpfen haben.

Aus diesem Grunde gibt es am nordschleswigschen Krankenhauswesen, Sygehus Sønderjylland, seit Mai dieses Jahres in der Notfallambulanz eine Sozialkrankenschwester. Sie ist vier Tage die Woche im Krankenhaus in Apenrade (Aabenraa) und einen Tag in Sonderburg (Sønderborg) anzutreffen.

Jetzt bekommt sie weitere Unterstützung.

Künftig zwei Sozialkrankenschwestern in Nordschleswig

Die Region Süddänemark hat beschlossen, zwei weitere Sozialkrankenschwestern anzustellen, eine davon soll in der psychiatrischen Abteilung in Apenrade zum Einsatz kommen. Damit steigt die Zahl der Sozialkrankenschwestern in der gesamten Region auf neun, auf Nordschleswig entfallen zwei der Stellen.

Der Vorsitzende des Psychiatrie- und Sozialausschusses, Thies Mathiasen (Dänische Volkspartei), freut sich über die zusätzliche Stelle. „Es ist sehr wichtig, dass sie (sozial schwache Patienten, Red.) von einer Krankenschwester behandelt werden, die ihre Herausforderungen und Bedürfnisse versteht. Das kann letztendlich darüber entscheiden, ob die Patientin oder der Patient ihre bzw. seine Behandlung durchführt oder nicht. Auf diese Weise tragen die Sozialkrankenschwestern dazu bei, die Ungleichheit im Gesundheitswesen zu verringern“, sagt Thies Mathiasen.

Die Sozialkrankenschwestern tragen dazu bei, die Ungleichheit im Gesundheitswesen zu verringern.

Thies Mathiasen (Dänische Volkspartei), Vorsitzender des Psychiatrie- und Sozialausschusses

Verständnis für die Bedürfnisse entscheidend

Die Sozialkrankenschwestern verfügen über detailliertes Wissen bezüglich der Lebensumstände sozial schwacher Personen und den Problemen, die sich aus missbräuchlichem Verhalten ergeben.

Das Gesundheitspersonal erlebt der Region Süddänemark zufolge oftmals, dass Obdachlose, Abhängige oder anderweitig sozial schwache Personen unter dem Einfluss von Alkohol oder anderen Drogen stehen oder unter Abstinenzen leiden, wenn sie in ein Krankenhaus eingeliefert werden. In solchen Situationen ist es für das Gesundheitspersonal oftmals schwierig, die richtige Behandlung anzubieten.

Wichtiges Bindeglied

In solchen Fällen kann eine Sozialkrankenschwester beispielsweise dabei helfen, die richtige schmerzstillende Medizin zu finden, da drogenabhängige Personen stärkere Schmerzmittel benötigen. Gleichzeitig kann sie dafür sorgen, dass sowohl die körperlichen als auch die seelischen Verletzungen von betroffenen Patientinnen und Patienten behandelt werden und Kontakt zur Kommune der zu behandelnden Person herstellen, sodass auch nach einer Entlassung aus dem Krankenhaus weiterhin die nötige Hilfestellung gewährleistet werden kann.

Für die beiden neuen Sozialkrankenschwestern ist 1 Million Kronen jährlich eingeplant. Die Mittel kommen aus dem Budget, das die Region für verschiedene Initiativen in der Psychiatrie für das Jahr 2022 eingeplant hat. Insgesamt stehen dafür 14,6 Millionen Kronen zur Verfügung.

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