Umwelt- und Naturschutz

Bundestagsabgeordnete: „So geht man nicht mit Nachbarn um.“

„So geht man nicht mit Nachbarn um“

„So geht man nicht mit Nachbarn um.“

Berlin
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Gegen den Willen des Betreibers Baltzersen könnte Bauschutt aus Atomkraftwerken in der Deponie Harrislee landen. Foto: sh.z/Markus Dewanger

Die CDU-Politikerin Petra Nicolaisen schließt sich der Ablehnungsfront gegen die Lagerung von Bauschutt abgerissener Atomkraftwerke bei Harrislee an. Sie kritisiert das bisherige Ignorieren der dänischen Bedenken.

Die im Wahlkreis Schleswig-Flensburg direkt in den Bundestag gewählte CDU-Politikerin Petra Nicolaisen hat sich in einem offenen Brief an den zuständigen Landesminister für die Energiewende und Umwelt, Jan Philipp Albrecht (Bündnis 90/Die Grünen), der Ablehnungsfront der Regionsgemeinden gegen eine Lagerung von Bauschutt aus den zum Abriss vorgesehenen Atomkraftwerken in der Deponie Harrislee unmittelbar neben der deutsch-dänischen Grenze angeschlossen.

Zweifel an Ungefährlichkeit

Die Bundestagsabgeordnete weist in ihrem Schreiben darauf hin, dass der als „freigemessen“ eingestufte Schutt trotz offizieller Entlassung aus der Atomaufsicht nicht als unbedenkliches Material eingestuft werden dürfe. Sie schreibt, dass es nicht auszuschließen sei, dass auch Betonreste aus dem Kontrollbereich der Kernkraftwerke in den Bauschutt geraten könne, der möglicherweise bei Harrislee in der Deponie des Betreibers Baltzersen landen könne. In scharfen Worten kritisiert Petra Nicolaisen den Umgang der deutschen Behörden mit den dänischen Nachbarn, die besorgt auf die AKW-Bauschutteinlagerung reagieren.

Auf dänische Gemeinden zugehen

„So geht man nicht mit Nachbarn um, zu denen man ein gutes Verhältnis zu pflegen versucht“, so Nicolaisen wörtlich unter Hinweis auf den Umstand, dass Bedenken dänischer Kommunen, Umweltverbände und besorgter Bürger entlang der Grenze bisher von deutscher Seite mit dem Hinweis auf die Unbedenklichkeit des AKW-Bauschutts ignoriert werden. Man sollte mit einem Verzicht auf den Deponiestandort Harrislee auf die dänischen Umlandgemeinden zugehen. Die Abgeordnete unterstreicht, dass ihre Ablehnung der Deponierung bei Harrislee keine Kirchturmspolitik sei. Sie betont, dass es besser wäre, den AKW-Schutt an den Kernkraftwerksstandorten oder in speziellen Bunkern zu lagern.

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