Verkehr

Radarfallenwarner: Die kleinen „Petzen“ des Autofahrer-Alltages

Radarfallenwarner: Die kleinen „Petzen“ des Autofahrer-Alltages

Radarfallenwarner: Die kleinen „Petzen“ des Autofahrer-Alltages

Jon Thulstrup
Jon Thulstrup
Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Ein Radarfallenwarner von Saphe. Foto: André Mackus

Viele Autofahrer haben mittlerweile kleine „Petzen“ in ihren Autos installiert. Diese warnen vor Blitzern und Unfällen. Was Polizei und der Rat für sicheren Verkehr dazu sagen – und weshalb Autofahrer aus Dänemark in Deutschland besonders aufpassen sollten.

„Better Saphe than sorry.“ So lautet der Slogan des Herstellers von Radarfallenwarnern Saphe, der allein in Dänemark wöchentlich über 500.000 Nutzer hat. Das kleine Gerät, das man in der Windschutzscheibe oder auf dem Armaturenbrett installieren kann, warnt vor Blitzern oder Unfällen.

Die Installation ist einfach: Saphe-App auf das Smartphone herunterladen, Bluetooth einschalten und los geht’s. Das gleiche Anwendungsprinzip haben auch Hersteller wie Ooono oder andere zahlreiche Apps, die es auf dem Markt gibt.

Doch wie stehen die Polizei und die Behörden zu den Verkehrsalarmen? Im Prinzip ist die Polizei positiv gestimmt. „Wir wissen, dass die kleinen Alarme viele Nutzer haben. Doch wenn sie die Durchschnittsgeschwindigkeit unter Autofahrern senken können, dann finden wir das gut“, sagt die Pressesprecherin der Polizei in Südjütland und Nordschleswig, Helle Lundberg. „Die Radarfallenwarner sind nicht illegal. Und im Grunde genommen denken wir, dass, je weniger im Verkehr ums Leben kommen, desto besser. Wenn die kleinen Geräte dazu beitragen können, dann ist das schön“, so Lundberg.

Geschwindigkeitskontrollen sind kein Geheimnis

„Wo unsere Blitzer stehen, ist ja kein Geheimnis. Wir informieren täglich per Twitter, wo wir gerade Geschwindigkeitskontrollen durchführen, weshalb die Alarme eigentlich nicht als Petzer gesehen werden können“, erklärt die Pressesprecherin. Sie meint, dass die Verkehrsalarme des Öfteren Verkehrsteilnehmer daran erinnern, ihre Geschwindigkeit zu senken.

Auch beim staatlichen Rat für sichereren Verkehr (Rådet for sikker trafik) sieht man die Radarfallenwarner positiv. Beraterin Pernille Ehlers: „Wir finden die Alarme in Ordnung. Wir gehen davon aus, dass sie die Geschwindigkeit der Autofahrer senken, weshalb wir sie eigentlich als ein Hilfsmittel sehen. Doch ob sie einen reellen Einfluss auf die Durchschnittsgeschwindigkeit der Autofahrer haben, haben wir bisher nicht messen können.“ Doch am billigsten für alle wäre es, sagt Ehlers, „wenn sich alle einfach an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten würden.“

Die Radarfallenwarner gibt es im Internet oder auch in Fachmärkten zu kaufen. Sie kosten rund 450 Kronen.

Im Ausland ist Vorsicht geboten

Wie der ADAC gegenüber dem Nordschleswiger bestätigt, sind Radarfallenwarner im deutschen Straßenverkehr illegal. Verstößt ein Fahrzeugführer gegen das Verbot, dann droht ein Bußgeld in Höhe von 75 Euro und ein Punkt in Flensburg.

Sollte die Polizei bei einer allgemeinen Verkehrskontrolle einen betriebsbereiten Radarfallenwarner entdecken, könne dieser sichergestellt oder gar vernichtet werden – dies gelte natürlich nicht für Handys oder Navigationsgeräte mit eingebauten Warnfunktionen, so der Automobilclub.

In Deutschland sollte man sich deshalb sicherheitshalber an die Verkehrsmeldungen im Radio halten, die aufgrund der Unabhängigkeit des Standortes des Empfängers legal sind.

Mehr lesen

Diese Woche In Kopenhagen

Walter Turnowsky ist unser Korrespondent in Kopenhagen
Walter Turnowsky Korrespondent in Kopenhagen
„Hurra, der Kindersegen ist ausgeblieben!“