Deutsche Minderheit

Kontaktausschuss auf neuem Stand

Kontaktausschuss auf neuem Stand

Kontaktausschuss auf neuem Stand

Kiel
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Johannes Callsen Foto: Cornelius von Tiedemann

Das Gremium für Fragen der deutschen Minderheit tagte wegen der Hängepartie bei der Berliner Regierungsbildung mit Verspätung in Kiel. Dabei wurde auch Geld verteilt.

„Die vorangegangene Sitzung des Kontaktausschusses liegt über ein Jahr zurück. Nach der langen ‘Hängepartie’ bei der  Regierungsbildung in Berlin  konnten wir heute die Mitglieder  auf den neuesten Stand in Sachen Minderheit und Grenzland bringen“, hat  der Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), Hinrich Jürgensen, nach   dem Treffen in Kiel berichtet. 

Jürgensen  berichtete  über die neuen Hinweistafeln an der Autobahn, die  zweisprachig auf  den Knivsberg, die traditionelle Kulturstätte der Nordschleswiger hinweisen. Zehn Jahre habe es bis zur Realisierung des Vorhabens gedauert, die Minderheit nach  außen sichtbarer zu machen. Der BDN-Hauptvorsitzende berichtete dem Gremium, in das der Deutsche Bundestag und der Schleswig-Holsteinische Landtag Vertreter entsenden,  u. a.  über den Verlauf der Kommunalwahlen im November  mit Erfolgen, aber auch Stimmenrückgang für die Partei der Minderheit, die Schleswigsche Partei (SP).

2020-Jubiläum fest im Blick

Das Jubiläum der Volksabstimmungen im deutsch-dänischen Grenzland 1920, die Ziehung der neuen Grenze und die „Geburt“ der deutschen Minderheit vor bald 100 Jahren waren ebenfalls Themen während der Sitzung des Gremiums für Fragen der deutschen Minderheit in Nordschleswig beim Schleswig-Holsteinischen Landtag gestern in Kiel.

Der Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), Hinrich Jürgensen, hatte über die Vorbereitungen im Bereich der deutschen Nordschleswiger berichtet. Dazu zählen auch die Pläne zur Neugestaltung des Deutschen Museums in Sonderburg. Stephan KLeinschmidt hatte  in seiner Funktion als  Berater der Staatskanzlei über die Vorbereitungen in Schleswig-Holstein berichtet.

„Es ist natürlich, dass die dänischen Feierlichkeiten zur ’Wiedervereinigung’  Nordschleswigs mit dem übrigen Dänemark  anders ausfallen als das Gedenken auf deutscher Seite“, so Jürgensen, der sich nach der Sitzung des Kontaktausschusses zuversichtlich äußerte, dass in Schleswig-Holstein nicht nur die Erinnerung an das Mehrheitsvotum der Bevölkerung in der Abstimmungszone 2 zugunsten Deutschlands neben dem Votum zugunsten Dänemarks in der Abstimmungszone 1 Interesse findet, sondern auch die Minderheiten.   Jürgensen geht davon aus, dass das Auswärtige Amt in Berlin und die deutsche Botschaft in Kopenhagen die Grenzziehung 1920 mit der positiven Entwicklung bis heute würdigen. 

Angesichts der langwierigen Regierungsbildung nach den Bundestagswahlen im September 2017 äußerte sich Jürgensen zuversichtlich, dass ein neuer Bundeshaushalt verabschiedet wird. Wird der  Haushaltsentwurf  realisiert, könne die deutsche Minderheit bald wieder mit günstigen finanziellen Rahmenbedingungen kalkulieren.

Extrageld vom Land        

Am Rande der Sitzung des Nordschleswig-Gremiums   des Schleswig-Holsteinischen Landtags in Kiel hat der    Minderheitenbeauftragte    der schleswig-holsteinischen Landesregierung, der CDU-Landtagsabgeordnete Johannes Callsen,  die Bereitstellung von  20.000 Euro  für die kulturelle Arbeit der deutschen Minderheit in Nordschleswig im Rahmen des Landeshaushalts 2018  neben der laufenden Förderung  bekanntgegeben. „Die Verwendung  der Mittel ist nicht festgelegt, aber es sind mir  mehrere Vorhaben  erläutert worden“, so Johannes Callsen, der sich erfreut über die Mittelzuweisung zeigte.

Callsen, der auch Zuständig für die Minderheiten der Dänen, Friesen, Sinti und Roma ist, nimmt als Gast an den Sitzungen des Nordschleswig-Gremiums teil.

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