Vertreter der deutschen Minderheit sind am Donnerstagmittag mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zusammengetroffen. Gemeinsam mit FUEN-Präsident Loránt Vincze und Mitgliedern der dänischen Minderheit führten der Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), Hinrich Jürgensen, und BDN-Generalsekretär Uwe Jessen den Bundespräsidenten durch das Haus der Minderheiten in der Norderstraße.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen traf man sich mit Steinmeier im Dialog Forum Nord, wo alle Minderheiten des Grenzlandes drei Minuten Zeit hatten, sich vorzustellen. Drei Minuten sind keine lange Zeit – Hinrich Jürgensen nutzte die Minuten bestmöglich. „Der Bundespräsident kennt uns ja bereits. Nicht zuletzt hat er in Berlin zum Jubiläum der Bonn-Kopenhagener-Erklärungen damals als Außenminister eine hervorragende Rede gehalten. Daher habe ich mich in meiner Redezeit auf unsere Pläne zu 2020 konzentriert“, so Jürgensen.

„Ich habe ihm erklärt, was wir planen und auch, dass wir versuchen wollen, als Grenzland auf die UNESCO-Liste aufgenommen zu werden.“ Eine Idee, die Steinmeier sehr begrüßte. Das würde, so der Bundespräsident, über die Region hinaus Strahlkraft haben und das friedliche Miteinander von Mehr- und Minderheiten vorbildlich hervorheben. So könnten die Minderheiten zeigen, wie es mit einem friedlichen Zusammenleben funktioniert.

Hinrich Jürgensen dankte dem Bundespräsidenten auch für die 1 Million Euro, die im Haushaltsentwurf der Bundesregierung für die Renovierung des deutschen Museums in Sonderburg vorgesehen sind. „Hoffen Sie auf mehr?“, fragte Steinmeier. Doch der BDN-Chef winkte ab, mehr könne man zwar immer gebrauchen, aber man sei erstmal froh, dass die Million im Haushaltsentwurf einen Platz gefunden habe und man hoffe auf eine finale Bewilligung. Jürgensen erläuterte die Pläne, die man mit dem Museumsumbau in Sachen 2020 vorhabe – und lud den Bundespräsidenten spontan zur Einweihung des Museums ein, ebenso wie Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange Steinmeier für 2020 nach Flensburg einlud. „Wenn Sie sowieso schon hier oben sind, können Sie doch auch bei uns vorbeikommen“, so Jürgensen. Er persönlich habe großes Interesse daran, versicherte Steinmeier, man werde sehen, ob etwas daraus werden könne.