Kultur
Drama über Ballumer Mutter
Drama über Ballumer Mutter
Drama über Ballumer Mutter
„Højt til Himlen“ will 2021 Protektorin Bodil Jørgensen die Hauptrolle spielen lassen – und die Kommune zahlt erstmals einen Zuschuss.
Eine arme Witwe mäht von Sonnenaufgang bis -untergang ein ganzes Getreidefeld mit einer Sichel. Diese aufreibende Arbeit leistet sie auf einem Feld (Sorgagre – Acker der Trauer) südlich der Kirche in Ballum, um nach Absprache mit der Obrigkeit ihren wegen Mordes zum Tode verurteilten Sohn zu retten. Dies gelingt ihr, sie bezahlt ihren unmenschlichen Einsatz aber mit dem Tod. Sie soll auf dem Friedhof des Dorfs Misthusum beerdigt worden sein, das bei der großen Flut 1634 zerstört wurde.
Diese Wandersage – auch wiedergegeben von Karen Blixen und filmisch umgesetzt – wird von dem Theaterprojekt „Højt til Himlen“ 2021 mit einem neuen Stück in Erinnerung gebracht werden und zwar mit einer prominte n Darstellerin in der Hauptrolle der Mutter. Bodil Jørgensen, die auch Schirmherrin von „Højt til Himlen“ ist, ist gewillt, mitzuwirken. Durch das Mitwirken eines Profis entstehen Mehrkosten.
Für dieses Projekt des Freilichtspiels ist die Kommune erstmals um einen Zuschuss gebeten worden. Der Ökonomieausschuss sprach sich auf seiner jüngsten Sitzung für eine Zuwendung in Höhe von 150.000 Kronen aus, unter der Voraussetzung, dass ein Vertrag mit Bodil Jørgensen unterschrieben werden kann.
Der Vorsitzende des Theaterprojekts, Henrik Dahlmann, unterstreicht, dass die Theaterstücke bislang von Laiendarstellern aufgeführt worden seien. Deswegen habe man bislang nie um finanzielle Hilfe seitens der Kommune bitten müssen. Normalerweise habe es mit einem Zuschuss vom Dachverband Kulturelt Forum, der aber nur auf den Einsatz von Laiendarstellern begrenzt ist, und Zuwendungen von Sponsoren gereicht. Die Aufführungen sollen Mitte Juni durchgeführt werden. Es wird mit ca. 3.000 Zuschauern gerechnet, die jeweils 150 Kronen für den Eintritt zahlen.
Schon 2020 stehen die Amateure auf der Bühne – sie hoffen im oder bei dem früheren Flugzeughangar des Zeppelinstützpunktes als Spielstätte. Wenn dies nicht möglich ist, wird der Hangar als Kulisse verwendet. Dieses Projekt im Zeichen der 100-Jahr-Feier nach der Volksabstimmung 1920 und der Einverleibung Nordschleswigs ins Königreich steht finanziell auf eigenen Füßen.