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Ringreitertradition in Jündewatt vor ungewisser Zukunft

Ringreitertradition in Jündewatt vor ungewisser Zukunft

Ringreitertradition in Jündewatt vor ungewisser Zukunft

Jündewatt/Jyndevad
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Ringreiten
Das Ringreiterfest in Jündewatt kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Foto: Karin Riggelsen (Archivbild)

Vier von sieben Vorstandsposten sind vakant. Hella Andresen wünschte nach rund 20 Jahren als Vorsitzende keine Wiederwahl.

Von Krisenstimmung könne man durchaus sprechen, so Hella Andresen, langjährige Vorsitzende des Jündewatter Ringreitervereins. Nach rund 20 Jahren im Amt wünschte sie auf der Generalversammlung keine Wiederwahl. Sie sei beruflich sehr eingespannt und hätte das Zepter gern an neue Kräfte übergeben, wie sie sagt. Neue Kräfte sind aktuell aber nicht in Sicht.

Das Problem ist dabei  nicht nur, dass das Amt des Vorsitzenden bzw. der Vorsitzenden nicht neu besetzt werden konnte. Es sind vier Posten im siebenköpfigen Vorstand vakant. „Wir haben darüber gesprochen, die Anzahl der Vorstandsmitglieder zu reduzieren“, erwähnt Hella Andresen. Das wäre allerdings nur ein formaler Ansatz. Entscheidend sei und bleibe es, dass die Traditionsveranstaltung nicht nur von allen Vorstandsmitgliedern, sondern auch von der Ortsgemeinschaft unterstützt wird.

Man müsse mehr an einem Stang ziehen, um das Ringreiten und den Verein  zu bewahren, meint Hella Andresen. Es sollte dabei keine Rolle spielen, dass der Verein Teil der deutschen Volksgruppe ist. Das Ringreiten sollte als Event des gesamten Ortes durch Besuche und Mithilfe unterstützt werden. Dorf- und Ringreiterfeste haben im Konkurrenzkampf mit großen Veranstaltungen generell mit Zuspruch zu kämpfen.

„Wir haben unser Ringreiten vor einigen Jahren extra verlegt, damit es nicht mit dem Apenrader kollidiert. Das scheint aber nicht geholfen zu haben“, so die Einschätzung von Hella Andresen.
Plan BIn Jündewatt gehen die Bemühungen weiter, jemanden für den Vorsitz zu finden und auch die übrigen vakanten Posten zu besetzen. Im schlimmsten Fall droht die Auflösung des Vereins. In globalen Zeiten  mit immer mehr Fusionen hat man sich in Jündewatt daher mit einem Plan B befasst.

„Eine Lösung könnte sein, den Ringreiterverein mit dem Verein Deutsches Haus Jündewatt zusammenzulegen“, so Hella Andresen. Man könne die Kräfte so organisatorisch und inhaltlich bündeln, so die Idee. Auch das setzt voraus, dass Leute sich engagieren und Vorstandsarbeit übernehmen. Hier hat sich im Verein Deutsches Haus ein ähnliches Problem aufgetan.

Vorsitzender Freddy Hansen und Jürgen Thomsen, viele Jahre Primus Motor, würden ebenfalls gern an neue Kräfte übergeben. Nachfolger sind aber auch hier noch nicht gefunden worden.
Die Hoffnungen des Ringreitervereins ruhen erst einmal darauf, dass es gelingt, die vakanten eigenen Posten  zu besetzen und  die Ringreitertradition in  Jündewatt mit neuem Schwung  fortzusetzen zu können.

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