Neuer Flächennutzungsplan

Stadtrat gab grünes Licht für den Kindergarten Broacker

Stadtrat gab grünes Licht für den Kindergarten Broacker

Stadtrat gab grünes Licht für den Kindergarten Broacker

Sonderburg/Sønderborg
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So wird der neue Kindergarten Broacker aussehen. Foto: DSSV

Venstre und DF stimmten dagegen. 20 Minuten lang wurde über einen neuen Flächennutzungsplan diskutiert.

Jetzt ist es so weit – der Deutsche Schul- und Sprachverein für Nordschleswig (DSSV) kann mit der Errichtung eines  neuen deutschen Kindergartens an der Vesterbakke 9 in Broacker beginnen. Dort kann nun ein moderner Hort  für 50 Kinder gebaut werden. Diesen Beschluss traf eine Mehrzahl des  Sonderburger Stadtrats auf seiner jüngsten Sitzung.

Aufgrund verschiedener Proteste von  dort lebenden Familien musste am  Mittwochabend der Stadtrat zu dieser Frage Stellung beziehen. 17 der Stadtratsmitglieder – Schleswigsche Partei, Sozialdemokratie, Fælleslisten, Konservative und Einheitsliste – stimmten dafür, die 13 Personen von Venstre und der Dänischen Volkspartei dagegen.

Auf einer Sondersitzung des Technischen Ausschusses hatten die Politiker die Sorgen der Anwohner besprochen. Einige der dort lebenden  Bürger fürchten ein verkehrsmäßiges Chaos, wenn die Eltern ihre Kinder beim Kindergarten abliefern. Der Vorsitzende des Technischen Ausschusses, Frode Sørensen (Soz.), erklärte, dass der deutsche Kindergarten 16 Parkplätze einrichten muss. „Und das sind mehr, als das, was wir sonst verlangen“, so Frode Sørensen. Der Technische Ausschuss stellte fest, dass sich die Park- und Halteverhältnisse auf der Straße sich nicht ändern dürfen.

Stefan Lydal von der Dänischen Volkspartei wunderte sich, wie ein sonst bei solchen Angelegenheiten notwendiger Flächennutzungsplan durch eine Bürgeranhörung ersetzt werden konnte. Aber das ist nichts Ungewöhnliches, wie Frode Sørensen erklärte. Er nannte vier Kindergärten, die ohne einen neuen Flächennutzungsplan errichtet wurden. Stephan Kleinschmidt (SP) meinte, dass die Erlaubnis lange auf sich hatte warten lassen. „Und der Kindergarten braucht ja dringend mehr Platz. Es ist nicht nur für die Familien, sondern für die ganze Kommune Sonderburg ein Plus“, stellte er fest. Stephan Kleinschmidt freute sich nicht zuletzt darüber, dass der Widerstand nichts mit dem deutschen Bezug dieser Sache zu  tun hatte.

Der Vorsitzende des DSSV, Welm Friedrichsen, hatte eigentlich gehofft, dass der Bagger schon gestern auf den Bauplatz am Vesterbakken in Aktion treten konnte. Aber das muss noch aufgrund einiger Formalitäten warten. Doch sobald alles unter Dach und Fach ist, wird das heutige Gebäude abgerissen. Die früheren Besitzer haben den heutigen Kindergarten in der Vestergade erworben. Der Plan sieht vor, dass das Gebäude in den Wochen 38 bis 41 entfernt und anschließend mit dem Bau des Kindergartens begonnen wird. Der Rohbau sollte im Herbst fertig sein. Die Kinder sollten  dann nach den Sommerferien 2018 einziehen können. Für den Bau wurden sieben Millionen Kronen abgesetzt. Berlin hat 4,4  Millionen  beigesteuert.

„Es ist kein Sieg, sondern ein erreichter Schritt“, stellt Welm Friedrichsen fest. Er lobt nicht zuletzt die gute Zusammenarbeit mit der SP in dieser Sache.
„Wir haben unsere Schritte immer untereinander abgesprochen, und Stephan hat uns begleitet und für uns gearbeitet. Ohne die SP hätten wir einen ganz schweren Stand gehabt“, meint der Vorsitzende des DSSV. Gestern freuten sich nicht zuletzt die Kindergartenangestellten des deutschen Kindergartens Broacker. „Ich bin wirklich gespannt, und ich habe gerade Eis für alle gekauft“, verkündete Elke Sievertsen, die 2010 die Leitung der Institution übernahm. Sie war bei der Stadtratssitzung in Sonderburg als Zuhörerin dabei. Elke Sievertsen erklärt, dass der Kindergarten heute 32 Kinder betreut. Die Leiterin freut sich darauf, ganz moderne Räumlichkeiten beziehen zu können. Diese werden nicht zuletzt für die Angestellten bessere Verhältnisse bedeuten.

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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