Polizei

Sonderburg bald Zentrum Süd

Sonderburg bald Zentrum Süd

Sonderburg bald Zentrum Süd

Sonderburg/Sønderborg
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Preben Westh
Preben Westh in seinem Büro – mit Düppeler Mühle und der Sct. Pauls Kirche hinter sich. Foto: Ilse Marie Jacobsen

Der südliche Teil Nordschleswigs wird im Januar ein Polizeigebiet. Ermittlungseinheit und Ausbildung neuer Polizisten liegen in Sonderburg.

Seit einem Jahr wurde in der Sonderburger Wache am Ringridervej 37 im ganzen Haus  fleißig renoviert.  Heute sind alle  Räume hell und freundlich. „Aber das war eigentlich generell nötig. Eine Wartung war kein Luxus“,  meint der Leiter der Sonderburger Polizeiabteilung, Preben Westh. Er kann sich  heute über ein modern eingerichtetes Büro mit Blick auf die schöne weiße katholische Kirche  Sct. Pauls freuen. 

Aber das ist nur die Optik. Sonderburgs Polizeistation wurde nicht zuletzt auf ihre neue Funktion  vorbereitet: Am 1. Januar wird Sonderburg das „Områdecenter Syd“, die Hauptbase Süd. Sie wird die Hauptstation für die Kommunen Apenrade, Tondern und Sonderburg.

Die Ermittlungsbehörde in Sonderburg wird durch die Umstrukturierung bedeutend größer, und auch die Ermittlungen zu verschiedenen anderen Straftaten werden in Sonderburg zentriert. Hinzu kommt die Streifenbereitschaft, die aber auch in Tondern und Hadersleben weiter bestehen bleibt.  Überall werden die Streifenwagen wie heute aus nächster Nähe ausrücken. „Unsere Hilfsfristen (responstid, d. Red.) werden sich nicht ändern, verspricht Preben Westh.

„Wir müssen noch besser werden, alles auszunutzen“,

Wie viele zusätzliche Angestellte in  Sonderburg ihren Job antreten werden, das wollte Preben Westh nicht preisgeben. „Wir beginnen mit einer Anzahl, und dann sehen wir weiter“, meinte er. Syd- og Sønderjyllands Politi hat beschlossen, sich auf Ermittlungen  und andere Details in Kriminalfällen zu spezialisieren. „Wir müssen noch besser werden, alles auszunutzen“, stellt Westh fest. Wo Polizisten vor zehn Jahren sehr breit ausgebildet wurden, werden sie sich  künftig  auf eine Art von Kriminalität spezialisieren. 

Auch die Polizei darf nie stillstehen  und muss sich laufend  auf neue  Verhältnisse einstellen. Heute sind einige der  früheren kriminellen Handlungen eigentlich nur noch Geschichte. „Aber dafür sind die Betrugsdelikte rasant gestiegen. Und auch darauf müssen wir uns vorbereiten“, so Preben Westh.
Als Områdecenter Syd wird Sonderburg alle die für den südlichen Bereich von Jütland  eingeteilten  Polizeianwärter  unter die Fittiche nehmen.    

„Die jungen Polizisten bevorzugen Kolding, Odense oder Aarhus“

„Hier wird es viele neue Gesichter geben, und das Durchschnittsalter wird hier drastisch sinken. Wir werden eine junge Wache. Die meisten der Polizeianwärter bleiben hier, aber einige werden auch in Tondern und Apenrade eingesetzt“, meint Preben Westh. Nicht zuletzt Tondern wird das ganz viel bringen, sieht er voraus. Schüler sind immer eine große Bereicherung. „Sie brennen für ihren Job, und darauf freuen die sich in Tondern ganz besonders“, meint der Chef der Hauptbase Süd. Tondern hatte schon länger keine Anwärter mehr.

Nordschleswig hat es nicht immer einfach gehabt bei den neuen Polizeikräften. „Die jungen Polizisten bevorzugen Kolding, Odense oder Aarhus. Die größeren Städte sind attraktiver. Aber jetzt sehen wir ein Licht am Ende des Tunnels. Die Polizeischule ist voll besetzt“, stellt Preben West fest. Erfolgsgeschichten gibt es auch. So hat ein Kopenhagener sein Herz in Nordschleswig verloren – an eine Frau. Nun wohnt er hier in der Gegend und muss nicht pendeln.
Dem „Områdecenter Syd“ werden immer 15 Schüler zugeteilt. Die Ausbildung der Polizisten dauert heute zwei Jahre.

Preben Westh hat schon diverse Jahre die Sonderburger Station am Ringridervej 37 geleitet. Von 2006 bis 2014 – dann standen  bei ihm anderthalb Jahre  in Hadersleben auf dem Programm. Es folgte ein halbes Jahr auf Grönland. 2015 kam er als Leiter der Station zurück nach Sonderburg.

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