Rinkenis
Neues Gemeindehaus teilt den Ort
Neues Gemeindehaus teilt den Ort
Neues Gemeindehaus teilt den Ort
Projektpläne wurden an Probstei und Stift gesandt – eine Interessengruppe sammelt Unterschriften gegen einen Neubau vor der Kirche.
Seit 2015 arbeitet der Gemeinderat in Rinkenis an der Errichtung eines ganz neuen Gemeindehauses. Neben der Kreuzkirche soll ein schlichtes Gebäude gebaut werden, das im Parterre bis zu 70 Personen Platz bietet. Im ersten Stock sollen unter anderem Unterricht und Chorproben stattfinden. Hinzu kommen eine Küche, ein kleines Büro und moderne öffentliche Toiletten.
Laut den bisherigen Plänen wünscht sich der Gemeinderat vom Sejrsvej aus gesehen ein vor der Kirche liegendes Holzhaus mit schwarzgeteerten Holzwänden und einem schwarzem Dach. Die jetzigen Räumlichkeiten im Pfarrhof sind einfach zu klein, wie die Vorsitzende des Gemeinderats feststellt. „Wir haben Glück: Unsere Veranstaltungen werden von der Gemeinde sehr fleißig besucht. Die Konfirmanden-Stube ist nicht sonderlich groß und die Küche klein und verschlissen. Wir können unsere Aktivitäten hier in der Gemeinde eigentlich nicht mehr durchziehen“, erklärt Jette Storm.
Mit dem Neubau will der Gemeinderat nicht zuletzt auch das Wohnhaus des Pastors von der Konfirmanden-Stube trennen. Heute teilen sich diese beiden Einheiten eine Wand, die nicht ausreichend isoliert wurde. So kann die Pastorenfamilie alles mitverfolgen, was auf der anderen Seite der Wand passiert. Der Neubau wird um die 200 Quadratmeter haben. Heute verfügt die Kirche lediglich über 35 Quadratmeter.
Der Sonderburger Probstei und dem Stift in Hadersleben wurde der erste Dispositionsvorschlag zugesandt. Der Stift wird die Stellungnahme dem königlichen Bauinspektor, dem Nationalmuseum und dem Friedhofkonsulenten zustellen. Den Dispositionsvorschlag hat der Architekt Steffen Pedersen von Havsten-Mikkelsens Zeichenstube in Ærøskøbing erstellt.
„Und wenn Bemerkungen kommen, werden wir diese natürlich auch berücksichtigen“, erklärt Jette Storm.
Das Projekt hat nicht nur Anhänger. Eine Protestgruppe hat Unterschriften gesammelt. Für den Gemeinderat eine Enttäuschung. „Damit hatten wir nicht gerechnet. Wir übernehmen eigentlich nur unsere Verantwortung und sorgen für bessere Verhältnisse. Wir freuen uns über den großen Zuspruch unserer Aktivitäten“, so Jette Storm. Der Pfarrbezirk Rinkenis hatte am 1. Januar 2017 2.118 Bewohner. 1.765 von ihnen waren Mitglied der Volkskirche.
Von der deutschen Gemeinde gab es gestern keinen Kommentar zu den vorliegenden Plänen.
Wenn das vorliegende Projekt gutgeheißen wird, wird der Gemeinderat ein Informationstreffen in Rinkenis durchführen.
Platzierung vor der Kirche wäre ein Fehler
Eine aktive Gruppe von Bürgern in Rinkenis wehrt sich gegen die vorliegenden Baupläne bei der Kreuzkirche: Warum soll die einzigartig und sehr idyllisch gelegene Kirche von einem dunklen Gebäude verdeckt werden? Dagegen werden im Augenblick Unterschriften gesammelt. Bis gestern hatten 500 Bürger sich mit ihrer Unterschrift an der Aktion beteiligt.
„Die Leute unterstützen uns ganz kräftig. Aber ich will auch darauf hinweisen, dass wir nicht gegen den Bau eines neuen Gemeindehauses sind. Es ist nur die Platzierung“, stellte gestern Bodil Gregersen von der sechsköpfigen Interessengruppe fest.
Sie und ihr Ehemann kommen regelmäßig zu den Veranstaltungen der Kirche. „Wir finden auch, dass die Konfirmandenstube zu klein ist“, stellt Bodil Gregersen fest. Zwölf Personen haben Unterschriften gesammelt. Die Aktion wird am Sonnabend abgeschlossen. Die Unterschriften werden der Gemeinderatsvorsitzenden Jette Storm überreicht.