Vorruhestand
Haus und Konto in gutem Stand
Haus und Konto in gutem Stand
Haus und Konto in gutem Stand
Nach knapp 23 Jahren als Leiter des Nordals Idrætscenters geht Theodor Munch Knudsen in den Vorruhestand.
Zum 1. Januar beginnt nach knapp 23 Jahren ein neuer Lebensabschnitt für Theodor Munch Knudsen. Dann kann er sich Vorruheständler nennen. Obwohl er keine einzige Sekunde in seiner Tätigkeit als Leiter des Nordals Idrætscenter bereut, geht er mit leichtem Herzen: „Wenn ich mich für etwas entscheide, führe ich es durch. Ich hinterlasse ein Haus, das voll modernisiert ist, und eine Kasse, die wirklich gut gefüllt ist. Wenn nichts großes Unvorhergesehenes passiert, dann kann das Zentrum in sechs Jahren schuldenfrei sein, das erste in Dänemark. Was will man mehr?“, kann er ein positives Fazit ziehen, das den Vorstand der körperschaftseigenen Institution mehr als zufriedenstellen dürfte.
Denn als Knudsen den Posten kurz nach seinem 40. Geburtstag am 1. Mai 1995 übernahm, schrieb das Sportcenter rote Zahlen. „Ökonomisch war es das reinste Chaos. Entweder müssen wir sparen oder mehr verdienen“, so seine Überlegung damals. Hilfreich war sicher seine Ausbildung zum Bankfachmann, aber auch sein Gespür für Trends und das Machbare.
In seiner Zeit ist das „Hotel am Norburger See“ gebaut worden, das Gewinn erwirtschaftet. „Damals gab es kein Hotel auf Nordalsen, nun haben wir drei. Unsere Gäste können die Schwimmhalle und das Fitnessstudio umsonst nutzen. Wir haben auch Geschäftsleute und Sportler, die bei uns ein Trainingslager durchführen“, erzählt er.
2014 gab es eine weitere Neuerung, die langfristig Geld spart: Solarzellen auf dem Dach. Bei der jüngsten Modernisierung wurde sämtliche Beleuchtung mit LED-Birnen ausgetauscht, sodass das Center mittlerweile 85 Prozent seines Energiebedarfs selbst produziert. Und bis auf das Hotel hat der scheidende Leiter Auftragsarbeiten erst vergeben, wenn Geld dafür in der Kasse war, fast schon ein Anachronismus in Zeiten billiger Kredite. Die Modernisierung hat zwar 8,5 Millionen Kronen gekostet, und doch sind noch einige Millionen in der Kasse, sodass im Sommer die notwendige Fassadenerneuerung durchgeführt werden kann, ebenfalls ohne Kreditaufnahme. Die Halle 1 ist immerhin schon 50, Halle 2 auch schon 40 Jahre alt.
Die Renovierung fällt sofort ins Auge: Das Mauerwerk in den Gängen ist in der oberen Hälfte weiß gestrichen, die Böden auch in der Cafeteria, den Umkleideräumen und im Hallenbad sind hellgrün. Die Umkleideräume für die Schwimmer haben ein stilvolles Ambiente durch komplett neue Saunen, neue Garderobenschränke, Trennwände aus Rohglas und Toiletten, in denen alles ausgewechselt worden ist. Die Cafeteria ist um zwei Meter erweitert worden. So haben Eltern mehr Platz, ihren Kleinen im Hallenbad zuzusehen. Die Cafeteria ist zugleich Frühstücksraum für Hotelgäste und Kiosk für Hallenbenutzer.
In den vergangenen Jahren hat Theodor Munch Knudsen neue Zielgruppen erschließen müssen. Es gibt weniger Schulkinder, und Schulen haben generell weniger Geld für Schullandaufenthalte. Zum Kundenkreis gehören vermehrt Senioren (montagvormittags z. B. sind im Hallenbad über 100 Ältere), für die das Sportzentrum ein Treffpunkt geworden ist. Obwohl die Nutzung zufriedenstellend ist, ist die Schwimmhalle ein Verlustgeschäft. Allein das Wasser warm zu halten, kostet viel.
Theodor Munch Knudsen hat die Anlage selbst jedoch kaum genutzt. „Wenn du den ganzen Tag hier bist, willst du raus“, sagt er zu seinem Körpertraining: Laufen, Fitnessstudio und Garten, in dem er seine Lieblingsblumen Dahlien und Fuchsien hegt. Ein Wunsch allerdings ist offen geblieben: ein kleiner, aber alles bietender Wellnessbereich neben dem Hallenbad: „Das wäre fantastisch gewesen, aber die Zeit war wohl nicht reif dafür. Die Zeichnungen aber liegen fertig in der Schublade.“