Bioladen in der Domstadt

Flensburger Studenten setzen auf einhundert Prozent Öko

Flensburger Studenten setzen auf einhundert Prozent Öko

Flensburger Studenten setzen auf einhundert Prozent Öko

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Hadersleben/Haderslev
Zuletzt aktualisiert um:
„Salut’s“ heißt der Biomarkt, mit dem Nick Peter Heutmann, Aaron Thomas Kirchhoff und Patrick Zick (v. l.) in Hadersleben durchstarten möchten. Foto: Karin Riggelsen

Drei Studenten aus Flensburg mit Studiengang in Hadersleben hoffen, ihren Traum von einem eigenen Biomarkt verwirklichen zu können – und sind nun auf der Suche nach Investoren.

Das Trio Aaron Thomas Kirchhoff (24), Patrick Zick (24) und Nick Peter Heutmann möchte einen Biomarkt  in Hadersleben  eröffnen. Mit der Domstadt als Ausgangspunkt hoffen sie, peu à peu neue Standorte  in Dänemark erschließen zu können. Die jungen Männer haben sich dem Bio-Gedanken verschworen. Sie setzen auf Nachhaltigkeit  und wollen vor allem den Verkauf von  Produkten, die nicht konventionell erzeugt wurden, vorantreiben. 

Die Südschleswiger studieren  am University College Syd (UC Syd) in Hadersleben.  Ihr Studiengang Ernährungswissenschaften wurde im Herbst 2017 eingeleitet, und die Flensburger haben bereits jetzt ihre beruflichen Perspektiven abgesteckt. Aaron Thomas Kirchhoff, Patrick Zick und Nick Heutmann machen sich viele Gedanken über die Umwelt und die Menschen. Sie haben sich vorgenommen, Haderslebenern die Möglichkeit zu geben, vor Ort nachhaltig erzeugte Lebensmittel, Getränke,  Backwaren, Haushaltsprodukte aller Art kaufen zu können.

Räumlichkeiten im Blick

Auch spielen sie mit dem Gedanken, ein kleines Bistro einzurichten und u.  a.  auch für eine Abteilung  mit Nahrungsergänzungsmitteln Platz zu schaffen. Sie liebäugeln bereits  mit einem leer stehenden  Ladenobjekt am Hiort Lorenzens Vej. Die Immobilie  würde, so das Trio, den perfekten Rahmen für einen gut sortierten  Biomarkt bilden. 

Bevor   aus  der Idee  konkrete Pläne werden können, gibt es allerdings noch eine Reihe von Aufgaben zu bewältigen, wie beispielsweise  die Erstellung  eines   Businessplans – und die  Beschaffung von Kapital. Noch haben die Flensburger keine   konkreten Investoren gefunden. Aus eigener Kraft schaffen sie es nicht, das Startkapital aufzubringen, solange sie studieren. Eine vorsichtige  Schätzung eines Branchenkenners, dass   etwa 3 Mio. Kronen beschafft werden müssen, wirft das junge  Team nicht aus der Bahn. Sie sind bereit, zeitgleich mit dem Studium am Aufbau des Biomarktes zu arbeiten. Gelingt  es ihnen, das Projekt umzusetzen, werden alle mit anpacken, um den Laden zu führen und den Kunden mit Rat und Tat  zur Seite zu stehen.  Neuen  Aufschwung bekam ihre Idee  kürzlich, als sie an einer, vom Wirtschaftsrat HER geförderten Veranstaltung für   potenzielle Existenzgründer  teilnahmen.

Gesunde Ernährung – ein gemeinsames Interesse

Die Flensburger kennen sich seit der Jugend. Sie haben zu dritt  ein Studium an der Erwachsenenausbildungseinrichtung (VUC) in Apenrade  gemacht. Das gemeinsame Interesse für gesunde Ernährung  führte dazu, dass der Studiengang in der Domstadt auch zu einem  Gemeinschaftsprojekt wurde und sie seit September 2017  zwischen Flensburg und Hadersleben pendeln. Am UC Syd  erwerben sie nicht nur Fach- und Praxiswissen im Bereich   Ernährung und Gesundheit. Sie lernen auch, wie man Betriebe leitet; es werden gezielt Kurse, die sich mit Existenzgründertum beschäftigen, durchgeführt.  

Patrick Zick: „Ich habe  bereits viele Menschen und Freunde durch persönliche intensive Gespräche über die geltenden Richtlinien von konventionellen Produkten kontra Bioprodukten dazu bewegen können, ökologische Lebensmittel zu kaufen. Es wurden Themen wie Inhaltsstoffe, eingesetzte Spritzmittel, die Ethik und so weiter angesprochen“, so der 24-Jährige.  Manche hätten ihre Bananen ökologisch gekauft, andere ihre  Reiswaffeln. Es gab auch welche, die ihm im Nachhinein sagten, dass sie ihren Einkauf demnächst  im Bioladen tätigen werden, ergänzte Zick. 

Marktlücke in Dänemark

Während Bio-Märkte in Deutschland recht verbreitet sind, gibt es, so  die drei,  in Dänemark kaum Läden mit  einem Voll-Sortiment aus Bioprodukten. „Als wir in Apenrade studierten, hatten wir eine Kommilitonin, die regelmäßig nach Flensburg pendelte, um Bioprodukte einzukaufen“, erinnern sich die Südschleswiger.

HER unterstützt

Morten Riis leitet bei  HER die Sparte, die sich mit Unternehmertum beschäftigt: „,Salut’s ist ein Paradebeispiel dafür, dass das, was in Verbindung mit einem Schulprojekt Form annahm, möglicherweise verwirklicht werden könnte.“ Noch sei nicht voraussehbar, in welche Richtung  die „Salut’s“-Idee sich bewege, denn das Projekt  befinde sich  in der Abklärungsphase, unterstrich Riis. Die Dreiergruppe könnte sich jederzeit an HER wenden, um Beistand zu bekommen auf ihrem weiteren Weg. Es gehöre zu den Aufgaben des Wirtschaftsrates, Menschen  zu helfen, wenn es darum geht, die Grundlage für  eine erfolgreiche Existenzgründung zu  schaffen.

Mehr lesen

Leserbrief

Meinung
Allan Søgaard-Andersen
„Bekymret for det ekstreme højre“