Leitartikel

Eine Ausbildung fürs Leben

Eine Ausbildung fürs Leben

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Apenrade/Aabenraa
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Die dänische Landwirtschaft hat zu kämpfen. Doch die landwirtschaftliche Ausbildung hat weiterhin Relevanz. Klopft jungen Leuten, die Landwirt werden wollen, daher auf die Schulter. Wir brauchen sie, sagt Chefredakteur Gwyn Nissen.

Die dänische Landwirtschaft hat zu kämpfen. Doch die landwirtschaftliche Ausbildung hat weiterhin Relevanz. Klopft jungen Leuten, die Landwirt werden wollen, daher auf die Schulter. Wir brauchen sie, sagt Chefredakteur Gwyn Nissen.

Landwirte mögen in den Medien immer wieder unter Beschuss stehen, und auch die Konjunkturen zwangen in den vergangenen Jahren viele Bauern vom Hof. Doch der Beruf Landwirt scheint immer noch eine gewisse Anziehungskraft zu haben.

Von 2010 bis 2014 begannen um die 600 Jugendliche eine Landwirtschaftsausbildung, doch dann brachen die Zahlen mit den erhöhten Forderungen an die Schüler zwischenzeitlich ein: Um zugelassen zu werden, müssen die Jugendlichen in Dänisch und Mathe nun mindestens die Note 02 haben. Dadurch verschlechterten sich die Aufnahmezahlen zunächst auf 264 – doch seitdem geht es wieder aufwärts, und in diesem Jahr werden 326 Schüler in den Landwirtschaftsschulen eingeschrieben.

Es dürften in den kommenden Jahren  auch gerne einige mehr werden, denn die Landwirtschaftsausbildung ist eine Ausbildung fürs Leben: Hier lernen die Jugendlichen, mit schwerem Gerät umzugehen, artgerechte Tierhaltung und Naturpflege. Hinzu kommt, dass die jungen Leute auf die eigene Selbstständigkeit vorbereitet werden – was es kaum in anderen Ausbildungen gibt.

Außerdem wissen die Schüler, dass die Landwirtschaftsausbildung auch als Grundlage für weitere Studienrichtungen dient. Wer nicht Bauer sein möchte, kann andere Berufszweige wählen – es öffnen sich viele Türen. Vor allem aber dient die Ausbildung, um Nachwuchs für die Landwirtschaft zu sichern. Obwohl viele Landwirte in diesen Jahren ihre Selbstständigkeit verlieren, stehen immer noch Tausende von Landwirten vor dem Generationswechsel.

Ihre Höfe müssen von neuen, jungen Bauern übernommen werden, die Lust und Energie haben, innovativ und engagiert mit der Produktion und der Entwicklung von nachhaltigen Lebensmitteln zu arbeiten. Für eine Landwirtschaftsregion wie Nordschleswig ist die Ausbildung von jungen Landwirten von großer Bedeutung, denn es geht nicht nur um Produktion und Landwirtschaft, sondern auch um Tradition und ein Stück Kultur im Landesteil. Klopft jungen Leuten, die Landwirt werden wollen, daher auf die Schulter. Wir brauchen sie.

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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