Wirtschaft

Dänemarks Wirtschaft: Die drei größten Probleme

Dänemarks Wirtschaft: Die drei größten Probleme

Dänemarks Wirtschaft: Die drei größten Probleme

Peter Lassen
Peter Lassen Hauptredaktion
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: dpa

Der Chefökonom der Danske Bank zählt die Probleme auf: Lahme Produktivität, Arbeitskraftmangel und unsichere Welt.

Einerseits freut sich der Chefökonom von Danske Bank, Las Olsen, darüber, dass er und seine Kollegen aktuell so relativ wenig  kommentieren müssen, weil es gut läuft in der dänischen Ökonomie. Andererseits  gibt es aber Probleme, die den Aufschwung gefährden können und nicht außer Acht glassen werden sollten.

An erster Stelle nennt Experte Olsen in einem Beitrag für Finans.dk die etwas lahme Produktivität in Dänemark. Das Wachstum sei hier recht überschaubar und schuld daran, dass die generellen Wachstumserwartungen sich heute auf einem relativ niedrigen Niveau eingependelt haben. Da sei es ein geringer Trost, dass der Rest der Welt ähnliche Probleme habe.
Politische Initiativen könnten hier Abhilfe schaffen. Es sei aber abzuwägen, ob man größere Einkaufszentren habe wolle auf Kosten der kleinen Läden. Ob man die Ausbildungen gezielter an die Bedürfnisse der Wirtschaft anpassen wolle auf Kosten der humanistischen Fächer. Oder ob man die Firmen dazu bringen wolle, mehr in Dänemark zu investieren, indem mehr Mittel eingesetzt werden, um ihre Rahmenbedingungen zu verbessern.  Aber das seien alles politische Abwägungen.

Problem zwei sei die größte Herausforderung der Firmen: der Mangel  an qualifizierten Arbeitskräften. Dabei seien Fachkräfte entscheidend für die Wirtschaft. Nur sei da der Vorrat langsam aufgebraucht. Eine Möglichkeit wäre, die heute noch arbeitslosen Menschen zu integrieren. Aber das sei kein einfacher Weg, weil es dabei darum gehe, dass das Bildungssystem in höherem Maße alle mitbekommen muss. Mehr Gehalt oder Steuererleichterungen seien nicht ausschlaggebend.

Als drittes Groß-Problem nennt Chefökonom Olsen die unvorhersagbare  Welt. Denn Dänemarks Wohlstand hänge völlig von der Umwelt ab. Wir seien abhängig von Importen und müssten diese durch Exporte finanzieren. Dänemark habe jahrelang die Früchte des Freihandels geerntet. Daher sei unter anderem der Brexit ein Risiko.

„Genauso müssen wir darauf hoffen, dass die USA mit Donald Trump nicht einen Handelskrieg entfacht haben mit anderen großen Ländern wie China, Kanada oder Mexiko“, so Las Olsen mit der klaren Feststellung, dass Dänemark sehr anfällig sei im Hinblick auf Krisen, die die Weltwirtschaft treffen.

Wenn Wohlstand einem gleich sei, könne man sich isolieren. Besser sei es aber, einen gesunden und stabilen Kurs zu fahren im Lande. „Es gibt keine leichte Lösungen, aber unvorsichtige Politik in guten  Zeiten wird häufig in schlechten Zeiten bestraft“, so Las Olsen.

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