Untersuchung

Fehler und Betrug kosten dem Staat bis zu 22,6 Milliarden Steuerkronen

Fehler und Betrug kosten dem Staat bis zu 22,6 Milliarden Steuerkronen

Fehler und Betrug kosten dem Staat bis zu 22,6 Milliarden Steuerkronen

Kopenhagen
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Skat Hadersleben
Skat-Gebäude in Hadersleben. Foto: Ute Levisen

Kleine und mittlere Unternehmen betrügen den Staat laut neuer Untersuchung jährlich um bis zu 7,2 Milliarden Kronen. Die Steuerbehörde ist hilflos. Experten fordern mehr Kontrollen und einfacherer Steueregeln.

Fehler und Betrug von kleinen und mittleren Unternehmen bei den Steuerregeln verursachen jedes Jahr einen Schaden von bis zu 7,2 Milliarden Kronen. Das geht aus einer Stichprobenuntersuchung hervor, die die Steuerbehörde Skat durchgeführt hat, berichtet TV2. 2016 lag das gesamte Steuerloch bei rund 22,6 Milliarden Kronen.

Dabei handelt es sich zum einen um vorsätzlichen Betrug, aber auch um unbewusste Fehler bei der Steuerabrechnung der Betriebe. Laut Skat folgt die klare Mehrheit der Unternehmen den vorgeschriebenen Steuerregeln, viele machen jedoch Fehler aufgrund von Missverständnissen.

Rund sechs von zehn kleinen und mittleren Unternehmen, die untersucht wurden, haben Fehler bei der Steuerabführung gemacht und deshalb nicht die Summe an Steuern gezahlt, die sie eigentlich müssten. Die Steuerbehörde geht davon aus, dass rund die Hälfte dieser Fehler durch Unwissenheit entstanden ist und die andere Hälfte vorsätzlich begangen wurde.

Skat weiß keine Lösung

Skatdirektor Jim Sørensen sagt, dass es vollkommen unakzeptabel ist, dass so viel Steuergeld durch Betrug unterschlagen wird. Er ist der Meinung, dass es ein kleiner Teil der Unternehmen ist, der für den größten Anteil des Betruges verantwortlich ist. Er räumt allerdings auch ein, dass die Steuerbehörde nicht wisse, wie man diese stoppen soll. „Es ist eine bestimmte Gruppe. Wir haben aber noch keine Methode gefunden, wie wir genau diese acht bis zehn Unternehmen herausfinden können, die dafür verantwortlich sind“, so Sørensen zu TV2.

Zu wenig Kontrollen

Ein Grund dafür, dass es dazu kommen konnte, ist, dass die Unternehmen heute deutlich seltener kontrolliert werden, meint der Anwalt für Steuerfragen, Eduardo Vistisen. „Wir wissen, dass heute weniger als ein Siebtel der Kontrollen durchgeführt werden als noch vor zehn Jahren. Heute bekommen die Unternehmen umgerechnet weniger als einmal alle 25 Jahre Besuch von einem Kontrolleur. Das ist vermutlich eine der Erklärungen“, sagt Vistisen.

Leichtere Steuerregeln

Der Direktor des dänischen Industrieverbandes Dansk Industri (DI), Kent Damsgaard, fordert neben einer größeren zahl von Kontrollen auch, dass die Steuerregeln vereinfacht werden. „Wir sollten eine Reihe von Regeln einfach machen, damit es keine Entschuldigungen mehr gibt. Jetzt wo wir das Jahr 2018 haben, sollte viele Dinge automatisch ablaufen“, so Damsgaard.

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