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Politiker: Umstrittene Fehmarn-Studie soll vorgelegt werden

Politiker: Umstrittene Fehmarn-Studie soll vorgelegt werden

Politiker: Umstrittene Fehmarn-Studie soll vorgelegt werden

Jon Thulstrup
Jon Thulstrup
Kopenhagen
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Der geplante Fehmarnbelt-Tunnel. Foto: dpa

Wie viele Fahrzeuge werden durch den Fehmarnbelt fahren – anstatt über den Großen Belt? Mehrere Parteien fordern, dass eine längst erstellte Untersuchung über die finanzielle Zukunft des Fehmarn-Projektes jetzt vorgelegt wird.

Eine lange Reihe von politischen Sprechern fordert, dass die Fehmarngesellschaft die Ergebnisse einer großen Untersuchung, die die Gesellschaft schon seit einem Jahr besitzt, vorlegt.

„Ich bin der Meinung, dass wenigstens die Verhandlungsparteien über die Ergebnisse der Untersuchung informiert werden sollten“, sagt der transportpolitische Sprecher der Dänischen Volkspartei (DF), Kim Christiansen, zum Nachrichtensender DR. Ein ähnliches Statement kommt aus dem Lager der Radikalen Venstre, berichtet die Nachrichtenagentur Ritzau.

DR hatte am Mittwoch berichtet, dass der Brückenbetreiber Sund & Bælt und die Fehmarngesellschaft Femern A/S seit über zwei Jahren an einer Berechnung arbeiten, die zeigen soll, wie viele Fahrzeuge von der Großer-Belt-Brücke auf den Fehmarntunnel wechseln würden. Bisher gebe es diesbezüglich keine ausreichende Dokumentation, so die Schlussfolgerung einer unabhängigen Untersuchung 2015.

„Ein Großteil der Einnahmen, die für den Tunnel ungemein wichtig sind, steht auf der Kippe“, erklärt der Professor im Bereich der Transportwirtschaft der Uni Kopenhagen, Mogens Fosgerau, gegenüber DR.

Nun zeigt eine Akteneinsicht, dass die beiden erwähnten Betreiber eine große Umfrage unter 56.000 Großer-Belt-Überquerern gemacht haben. Dort haben sie die Leute befragt, inwiefern sie von der Brücke auf den Tunnel umsatteln würden. Doch die Fehmarngesellschaft habe nicht vorgehabt, die Ergebnisse der Umfrage zu veröffentlichen – weder dem Transportministerium noch der Öffentlichkeit, berichtet Ritzau.

Und eben das habe dazu geführt, dass bei vielen Sprechern die Alarmglocken schrillen.

Dazu erklärte Femern-Direktor in Deutschland, Lars Friis Cornett: „Die Eröffnung des Fehmarnbelt-Tunnels wird zu einem Verkehrssprung auf der Vogelfluglinie führen, wobei die Zuwächse überwiegend aus Verlagerungen von anderen Routen resultieren. Die Verkehrsprognose für den Fehmarnbelt-Tunnel ist diesbezüglich solide und belastbar. Sie wurde von renommierten deutschen Instituten erstellt und 2015 im Auftrag des dänischen Verkehrsministeriums durch das internationale Beratungsinstitut COWI validiert. Diese externe Prüfung hat die Aussagekraft der Studie bestätigt. Unabhängig davon werden laufend Verkehrsdaten an den Verbindungen am Großen Belt und Öresund erhoben. Diese Daten können von Femern A/S zur Analyse der Verkehrsverteilung verwendet werden.“

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