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Leibgarde: Weibliche Rekruten dürfen kleiner sein

Leibgarde: Weibliche Rekruten dürfen kleiner sein

Leibgarde: Weibliche Rekruten dürfen kleiner sein

Kopenhagen
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Foto: Keld Navntoft/Ritzau Scanpix

Die Königliche Leibgarde – sie ist unter anderem zum Schutz des Königshauses da und zugleich eine große Touristenattraktion in Dänemark. Bisher mussten Männer und Frauen, die aufgenommen werden wollten, gleich groß sein. Das ändert sich jetzt – weil Menschenrechtler sich beschwert hatten.

Wer sich in Dänemark die berühmte Bärenfellmütze aufsetzen und Teil der Königlichen Leibgarde werden will, der muss aus besonderem Holz geschnitzt sein – und mindestens 1,75 Meter groß. Das galt bisher und ist so (Stand 18. März 2018) auch noch auf der Internetseite der dänischen Streitkräfte zu lesen – zumindest in Bezug auf die Körpergröße. Doch wie die Tageszeitung Berlingske berichtet, wird sich das bald ändern.

Weibliche Bewerber, so die künftigen Anforderungen, brauchen dann nur noch 1,69 Meter messen – also sechs Zentimeter weniger. Auf die Idee sind die dänischen Streitkräfte (forsvaret) nicht von sich aus gekommen – das Institut für Menschenrechte hatte sich an sie gewandt.

Die Menschenrechtler witterten indirekte Diskriminierung, weil Frauen im Schnitt schlicht von kürzerem Wuchs sind als Männer. Deshalb sei es schwerer für Frauen als für Männer, in der Leibgarde zu dienen. Im Schnitt sind Männer 1,80 Meter groß, Frauen 1,69 Meter – was der neuen Mindestanforderung für sie entspricht.

Generalmajor befürchtet keinen Autoritätsverlust

Der ursprüngliche Grund für die Mindestgröße in der Königlichen Leibgarde ist nach Angaben von Generalmajor Hans-Christian Mathiesen, dass die Körpergröße eine gewisse Autorität mit sich bringe. Diese sei bei der Leibgarde auch nötig, weil sie die meisten ihrer Aufgaben ohne Gewaltanwendung löse.  „Aber ich meine nicht, dass die niedrigere Mindestgröße Auswirkungen auf die Autorität der weiblichen Gardisten haben wird“, sagt er zu Berlingske.

Bereits zum 1. April 2009 hatte dieselbe konservative Tageszeitung  – damals als Aprilscherz – darüber berichtet, dass die Mindestgröße der Gardisten aus Rücksicht auf Frauen herabgesetzt werden soll. Auf 1,50 Meter, hieß es damals launig. Die kleineren Gardistinnen sollten dann extralange Bärenfellmützen bekommen.

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