Silvester

Feuerwehr in 20 Fällen mit Feuerwerkskörpern beschossen

Feuerwehr in 20 Fällen mit Feuerwerkskörpern beschossen

Feuerwehr in 20 Fällen mit Feuerwerkskörpern beschossen

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Foto: Scanpix

„Reiner Wahnsinn“, sagt der Büroleiter des dänischen Feuerwehrverbandes. Der Beschuss von Einsatzkräften habe bisher ungekannte Ausmaße angenommen. Verletzt wurde jedoch niemand.

In 20 Fällen sind in der Silvesternacht Einsatzkräfte der Feuerwehren in Dänemark mit Feuerwerkskörpern beschossen worden. Das zeigt eine Statistik, die der Verband der dänischen Wehren, Danske Beredskaber, nach einer Zählung unter allen 14 Einheiten im Lande vorgelegt hat.

Bjarne Nigaard, Büroleiter des Verbandes, hat kein Verständnis für solcherleich Angriffe auf seine Kollegen. „Aus meiner Sicht ergibt das überhaupt keinen Sinn. Für mich ist das der reine Wahnsinn, auf Leute zu schießen, die dabei sind, eine Aufgabe zu lösen, bei der sie doch nur versuchen, auf uns alle aufzupassen. Das ist Wahnsinn“, sagt er.

Die meisten Vorfälle hat es laut Statistik in der Hauptstadt und in Ostjütland gegeben – jeweils sieben Fälle. Dabei wurde unter anderem mit Bombenrohren auf Polizisten geschossen und mit Raketen auch auf Fahrzeuge und Mannschaft.

Der Verband hat erstmals eine Statistik angefertigt, weshalb es keinen gesicherten Vergleich mit den Vorjahren gibt. „Wir wissen, dass es das auch früher gegeben hat, aber dieses Jahr hatte es so ein Ausmaß, dass die Leute von draußen zurückgekommen sind und berichtet haben, dass es besonders heftig war“, sagt Nigaard. Verletzt wurde keiner der Feuerwehrleute. Dennoch sei die Angelegenheit ernst, sagt Nigaard. „Sicherheitsgefühl und Arbeitsfreude gehen verloren“, sagt er.

Am 1. Januar ist in Südseeland ein 15-Jähriger festgenommen worden, nachdem er eine Rakete und mehrere Römerlichter auch einen Streifenwagen abgeschossen hatte. In Roskilde schossen Jugendliche Raketen auf Feuerwehrleute, die brennende Mülltonnen löschten.

Nigaard hofft, dass die Entwicklung noch umgekehrt werden kann: „Die, die das getan haben, sind jüngere Leute. Die Eltern, Sozialbehörden, Wohngesellschaften und die Polizei gehören vielleicht zu jenen, die Ideen haben, wie wir das lösen können.“

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