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Doppelrolle als Wohlfühlfaktor

Doppelrolle als Wohlfühlfaktor

Doppelrolle als Wohlfühlfaktor

Ritzau/tf
Varazdin
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Nikolaj Jacobsen hat viele Ideen für die dänische Auswahl bereits im Verein erprobt. Foto: Scanpix

Handball-Trainer Nikolaj Jacobsen steht nicht nur der Nationalmannschaft vor, sonder auch den Rhein Neckar Löwen.

Der Januar war in den vergangenen Jahren für Handball-Trainer Nikolaj Jacobsen eine Zeit der Ruhe und des Urlaubs mit der Familie. Doch mit der Übernahme als Trainer der dänischen Handballer  zusätzlich zu seinem Trainer-Job bei den Rhein Neckar Löwen in der Bundesliga  hat der Fokus und der Druck zu Beginn des Jahres enorm zugenommen, wartet mit Dänemark doch die Europameisterschaft in Kroatien. Ein Problem stellt die Doppelbelastung  für den 46-Jährigen ehemaligen Handballprofi aber überhaupt nicht dar. Im Gegenteil, sieht Jacobsen sein Wirken als Vereinstrainer als Vorteil für die Nationalmannschaft.

„Wenn ich zur Nationalmannschaft komme, habe ich viele der Ideen bereits im Verein ausprobiert. Ich brauche keine Zeit, um zu schauen, ob es funktioniert. Gleichzeitig befinden sich in der dänischen Auswahl derart viele gute Handballer, dass ich auch von ihnen lernen kann. Auch Dinge, die ich mit in den Verein nehmen kann“, so Jacobsen. Dass die zusätzliche Belastung der Endrunde am Ende zu viel Kraft kosten könnte, glaubt der 46-Jährige nicht.

„Man muss natürlich erst einmal abwarten, wie viel Kraft die Endrunde kostet, aber bisher hat das Trainieren von zwei Mannschaften noch kein Problem dargestellt“, so Nikolaj Jacobsen, der noch einen Vertrag mit den Rhein Neckar Löwen bis 2019 hat, bevor er sich nur noch auf die dänische Auswahl konzentrieren kann. Doch ausschließen, dass es auch danach mit einem Verein weitergeht, will der 46-Jährige nicht.  

„In dieser Branche weiß man nie, und wenn es soweit ist, müssen wir uns das nochmal anschauen. Wenn es die beste Lösung ist, dass ich mit beiden Mannschaften weiter mache, muss ich mit dem Verband und dem Verein sprechen. Wenn die beste Lösung ist, dass ich bei den Rhein Neckar Löwen aufhöre, werde ich das machen. Eine endgültige Entscheidung habe ich aber noch nicht getroffen“, so Jacobsen, der ohne Endrunde ein erheblich entspannteres Programm gehabt hätte.

„Ich wäre wohl auf Reisen mit der Familie gewesen und danach hätte ich wohl als Experte die Endrunde kommentiert. Aber meine Familie ist es gewohnt, dass ich viel unterwegs bin. Auch wenn mein Sohn Linus es beizeiten echt nervig findet, dass der Papa so viel unterwegs ist. Eine Endrunde trennt einen natürlich lange  von der Familie, aber so ist es nun einmal. Dafür gibt es sicherlich etwas freie Zeit im Sommer“, so Jacobsen entspannt auf die anstehenden Aufgaben blickend. 

Die erste Partie bei der Europameisterschaft steht am kommenden Sonnabend ab 20.30 Uhr gegen Ungarn an, bevor mit Tschechien am 15. Januar  und Spanien am 17. Januar jeweils ab 20.30 Uhr in der einleitenden Gruppenphase warten. 

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