Umwelt & Natur

Wertvolle Naturflächen gebündelt

Wertvolle Naturflächen gebündelt

Wertvolle Naturflächen gebündelt

Tondern/Tønder
Zuletzt aktualisiert um:
Die große Flurbereinigungs-Aktion wurde vor fünf Jahren angestoßen. Foto: Volker Heesch

Der Staat besitzt nun im Alten Friedrichenkoog 184 Hektar am Stück. Auf freiwilliger Basis wurden mehr als 200 Flächen getauscht.

Mehr als 200 Flächentausch-Geschäfte in der Tonderner Marsch sollen bessere Möglichkeiten schaffen, Natur-Verbesserungsmaßnahmen durchzuführen und  die Bedingungen für die Wiesenvögel zu verbessern. Durch eine umfassende Flurbereinigung zwischen dem Staat und  Privatbesitzern verwandelte sich der staatliche Flickenteppich an Grundbesitz nun in eine 184 Hektar große zusammenhängende Fläche.

„Die Fläche ist im nördlichsten Teil des Alten Friedrichenkoogs angesiedelt. Die Naturbehörde ist mittlerweile ein sehr großer Grundbesitzer in der Tonderner Marsch. Wir hoffen, dass wir die gute Zusammenarbeit mit den Landwirten fortführen und erweitern können“, erklärt Förster Bent Rasmussen von der Naturbehörde Abteilung Wattenmeer auf Anfrage.  Er weist  darauf hin, dass die Behörde von der Zusammenarbeit mit den Landwirten  abhängig ist.

Sowohl im Margrethenkoog, wo der Staat   800 Hektar besitzt, als auch im Alten Friedrichenkoog sei es mit Blick auf die Wiesenvögel von entscheidender Bedeutung, dass die Weiden abgegrast würden. Die Behörde hätte ja bekanntlich keine Rinder. „Daher bauen wir auf einem engen Zusammenspiel mit den Landwirten. Die Wiesenvögel sind eng mit der kulturgeschaffenen  Natur verknüpft, die grasende Tiere hinterlassen. Dabei ist  Kontinuität Jahr für Jahr wichtig und dass die Felder nicht gepflügt werden. Ein weiteres Standbein ist, dass die Ländereien im Frühjahr sehr feucht sein müssen. Da setzen wir mit einer Vernässung ein“, so Rasmussen.

Die große Flurbereinigung wurde 2012 angestoßen und lief in Regie der Agrarbehörde in Tondern. „Da kann ich nur den Hut vor dem Einsatz der Kollegen ziehen“, so Rasmussen. Bezüglich des Margrethenkoogs  laufen Beratungen mit dem Koogsvorstand wegen der 40 Hektar, die nicht in staatlichem Besitz seien.   Rotschenkel, Kiebitz und Uferschnepfe brüten in der Tonderner Marsch, und seit Anfang der 1990er Jahre liegt der Bestand der brütenden Wiesenvögel auf einem niedrigen  Niveau und beträgt im Vergleich zu 1979-1988 nur  15 Prozent.

Staat Investiert zusätzlich

• Der Staat hat  zusätzliche 49,7 Hektar Fläche gekauft und 4,6 Millionen Kronen investiert.
• Die Tonderner Marsch ist nicht nur für die brütenden Wiesenvögel wichtig. Das EU-Vogelschutzgebiet ist auch Winterquartier und wird auch von Schwänen, Gänsen, Enten und anderen Vögeln frequentiert, die dort in Schwärmen rasten und überwintern.

Mehr lesen

„Mojn Nordschleswig“

Jetzt im Podcast: Mit 18 nach Brüssel und die Trophäe aus Barcelona

Apenrade/Aabenraa Cornelius von Tiedemann begrüßt die Politik-Juniorinnen Amelie Petry und Wencke Andresen, die ihm von ihrer Reise nach Brüssel berichten – und Chefredakteur Gwyn Nissen, der aus Katalonien eine Überraschung mitgebracht hat. Walter Turnowsky befragt die Glaskugel nach dem Termin für die nächste Folketingswahl, und Helge Möller fordert Hannah Dobiaschowski in „Wer hat’s gesagt?“ heraus.

Amelie Petry, Wencke Andresen