Debatte

Showdown auf Schackenborg

Showdown auf Schackenborg

Showdown auf Schackenborg

Mögeltondern/Møgeltønder
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Braucht Dänemark eine feste Verbindung zwischen Alsen und Fünen? Auf Schloss Schackenborg herrschte Uneinigkeit. Foto: Gwyn Nissen

Transportminister Ole Birk Olesen und Danfoss-Chef Jørgen Mads Clausen haben sich auf Schackenborg über eine feste Verbindung zwischen Alsen und Fünen gestritten.

Dänemark braucht eine feste Verbindung zwischen Fünen und Alsen/Nordschleswig. Nicht nur aufgrund der kürzeren Transportwege, sondern auch als Entwicklungshilfe, sagte der Vorsitzende des Komitees für eine Brücke Alsen-Fünen, Jørgen Mads Clausen, am Freitagabend auf Schloss Schackenborg. Nein, sagte Transportminister Ole Olesen (Liberale Allianz), eine solche Verbindung habe kaum eine Chance, wenn man sie mit dem Bedarf andernorts in Dänemark vergleicht.

Showdown zwischen Clausen und Olesen

Es war der große Showdown zwischen dem Industriellen Clausen und dem Politiker Olesen beim Schackenborg-Gespräch. Olesen wusste als gebürtiger Nordschleswiger und mit dem Ministerfinger am Puls der Zeit, dass er mit den nordschleswigschen Wünschen konfrontiert werden würde. Und zog dem Vorschlag daher von vornherein den Zahn: Zwar seien er und seine Partei für neue Investitionen in neue Autobahnen, doch die Alsen-Fünen-Verbindung sei nicht dabei. „Bei den meisten Brückenprojekten ist es so, dass die Autofahrer sowohl für die Autobrücke als auch für einen Teil der Eisenbahnverbindung bezahlen. Das ist bei der Brücke über den Großen Belt und auch bei der Öresundbrücke der Fall“, so Olesen. Bei einer Kattegatverbindung geht diese Rechnung nicht auf. Hier könnten die Autofahrer  bereits für eine Autobrücke zahlen, während   Autofahrer von Alsen nach  Fünen lediglich 40 Prozent der  Fahrzeugverbindung zahlen würden. „Die restlichen elf Milliarden müssten vom Staat kommen“, erklärte Ole Olesen.

Am Ende kleines Entgegenkommen

Daher seien für ihn andere  Straßenprojekte wichtiger, darunter eine neue Verbindung über den Limfjord, eine Erweiterung der Autobahn über Fünen, Strecken auf Seeland  sowie eine neue Autobahn  in Mitteljütland bis Hadersleben, um die E45 zu entlasten.
Jørgen Mads Clausen argumentierte dafür, das Alsen-Fünen-Projekt über eine Zeitspanne von 20 Jahren zu betrachten. Dann nämlich würde eine solche Verbindung ganz andere Projekte wie zum Beispiel eine neue Brücke über den Kleinen Belt  überflüssig machen.
Am Ende gab es dann schließlich doch ein kleines Entgegenkommen, als Clausen dafür argumentierte, den gesamtgesellschaftlichen Gewinn für die Region und Dänemark mit einzubeziehen, nicht nur den verkehrstechnischen. „Das wollen wir gerne berechnen. Sollte es sich zeigen, dass dabei ein anderes Fazit herauskommt, dann muss die Alsen-Fünen-Verbindung natürlich mit auf die Liste“, so Olesen. Eine solche Liste werde es ab 2021 geben, wenn neue Infrastrukturprojekte gewichtet werden.

 

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