Umwelt & Natur

Stiftung „Danske Naturfond“ stärkt Naturschutz im Kollunder Wald

Stiftung „Danske Naturfond“ stärkt Naturschutz im Kollunder Wald

Stiftung „Danske Naturfond“ stärkt Naturschutz im Kollunder Wald

Kollund
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Naherholungsgebiet Kollunder Wald: Die Stiftung will den Forst bewahren. Foto: Karin Riggelsen

Eine Arbeitsgruppe mit örtlichen Akteuren leistet Unterstützung. Der Gendarmensteig zwischen Schusterkate und Kollund wird instandgesetzt.

Seit September dieses Jahres ist der Kollunder Wald in den Besitz der  erst 2013 geschaffenen Stiftung  Den Danske Naturfond übergegangen. Diese ist  mit rund 900 Millionen Kronen überwiegend von privater Seite, aber auch mit Zuschüssen des dänischen Staates ausgestattet worden, um besonders wertvolle Natur in Dänemark zu bewahren und durch gezielte Maßnahmen Tier- und Pflanzenwelt zu fördern. 

Der zuständige Projektleiter der Stiftung mit Sitz in Frederiksberg bei Kopenhagen, Mads Jakobsen, berichtet, dass eine Begleitgruppe mit örtlichen Akteuren aus dem Kreis der Umweltverwaltung der Kommune Apenrade, des Vogelschutzvereins DOF, des Naturschutzverbandes DN und der Gruppe zum Schutz der Bergmolche gebildet wird, die die Stiftung bei Naturschutzmaßnahmen unterstützen wird.

„Es sollen Erfassungen der Tier- und Pflanzenwelt vorgenommen werden“, so Jakobsen. Biologen der Universität Kopenhagen hatten bereits seltene Pflanzenarten wie  die Hänge-Segge festgestellt. Und wahrscheinlich findet sich im Kollunder Wald der einzige natürliche Standort der Hainbuche in Dänemark. Im Bereich von Quellhängen und kleinen Bächen ist mit vielen weiteren Entdeckungen zu rechnen. So wurde im Kollunder Wald das zweite Vorkommen von Bergmolchen gefunden, die sonst nur bei Apenrade in Dänemark heimisch sind, entdeckt erst 1947.

Besucher sollen weiter durch den Wald spazieren können

„Besucher werden weiter Zugang haben und über die wertvolle Natur informiert“, so Mads Jakobsen. So werde auch der durch den Wald führende Teil des Gendarmensteigs zwischen Schusterkate und Kollund instandgesetzt.   Vorgesehen ist aber auch die Schaffung von „Urwaldzonen“, wo keine Bäume gefällt werden, abgestorbene Bäume liegen bleiben. Dort können sich seltene Arten, Insekten ebenso wie Wirbeltiere, ungestört ausbreiten.

Der Wald, der 1883 auf Initiative von örtlichen Naturfreunden von der Stadt Flensburg aufgekauft worden war, was eine Rodung und Bebauung der damals schon begehrten Flächen mit Ausblick auf die Flensburger Förde verhindert hat, war seit dem Verkauf durch Flensburg seit 2006 im Besitz des Landwirts  Henrik Enderlein und seines Kompagnons Peter Jørgensen. Sie hatten seinerzeit rund 8 Millionen Kronen für den durch Schluchten und Hänge geprägten Wald gezahlt, für den die Stiftung  20 Millionen Kronen bereitgestellt hat. In den vergangenen Jahren hatten sie zum Kummer vieler Naturfreunde den Holzeinschlag im Wald intensiviert, der offenbar nicht genug Gewinn abgeworfen hat.
 

Kollunder Wald wertvoll ohne Natura 2000

Der ca. 130 Hektar große Kollunder Wald beherbergt seltene Tiere wie den Bergmolch. Doch  wurde er dennoch nicht als EU-Natura-2000-Schutzgebiet registriert. Die Stiftung Den Danske Naturfond lässt das reiche Naturinventar  des Waldes jetzt genauer untersuchen. Standortfremde Nadelbäume sollen  nach und nach entfernt werden. Naturkenner sind zur Mithilfe aufgerufen, um  z. B. Baumriesen zu finden, in denen der seltene Schwarzspecht brütet.
Der Wald hat „Urwaldpotenzial“ aufgrund der vielen, teilweise  umgestürzten und in Hangbereichen nicht fortgeräumten Baumstämme.  

 

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